Börni hat im Oktober 2022 ihr neues Album «Two Truths» veröffentlicht. In ihren neuen Songs behandelt sie Depression, Suizid oder das Ausklinken aus der immer beschäftigten Gesellschaft und singt so ehrlich und authentisch über ihre eigenen Erfahrungen. In der Music Loft stellen wir unseren Gästen in der Rubrik «Persönlich» immer wieder ein paar herausfordernde Fragen: mal philosophisch, mal spirituell – Fragen über Gott und die Welt.
Börni, was ist der Sinn des Lebens?
Eine lockere Frage zum Einstieg. [lacht] Ich kann es dir nur anders sagen: Letztes Jahr habe ich den Sinn verloren und jetzt habe ich ihn irgendwie wieder gefunden. Ich weiss nicht genau, was es ist, aber ich habe ihn wieder gefunden. Ich denke aber schon, dass es darum geht, miteinander durchs Leben zu gehen, und um die Menschen, die da sind.
Hast du dir die Frage schon gestellt, ob es einen Gott gibt?
Ja, das ist für mich eine Wahrheit. Das kann ich nicht wegdenken. Ich wüsste nicht, wer ich wäre ohne.
Hast du Gott schon Vorwürfe gemacht?
Ja, im letzten Jahr ganz viele. Aber ich glaube, das darf man auch, wenn man es nicht mehr sieht. Hätte es letztes Jahr einen Knopf gegeben, den ich hätte drücken können, um ohne Konsequenzen zu gehen – ich hätte ihn gedrückt. Aber ich wollte dann doch nicht, weil man einen inneren Drang zum Leben hat. Ich dachte nur noch, warum machst du das Leben so schwer? Ich verstehe es nicht ganz, aber ich muss auch nicht alles verstehen.
Worüber könnte Gott lachen?
Ich glaube, er lacht über sehr viele Dinge. Ich glaube, das ist wie mit Kindern. Wenn dein Kind anfängt zu lachen, lachst du auch mit. Ich denke, er lacht über vieles und erstaunlicherweise auch über meine Witze.
