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Zufrieden mit sich selbst | (c) 123rf

Der Weg zur Selbstannahme

Psychologin und Sexologin Yvonne Schudel erzählt, was der Schlüssel dazu ist.
Publiziert: 10.11.2020 31.07.2022

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«Ich bin meine beste Freundin» - das sagt Psychologin und Sexologin Yvonne Schudel heute. Das war aber nicht immer so: Viele Jahre kämpfte sie mit den hohen Erwartungen, die sie an sich selbst hatte. Sie wollte perfekt sein, es allen recht machen und wurde von Selbstzweifeln gequält – bis sie dem Druck nicht mehr standhalten konnte.

Schon als Kind leidet Yvonne Schudel unter den hohen Erwartungen an sich selbst. Sie ist zum Beispiel nicht zufrieden mit einer Note 6 im Test, solange sie nicht alles fehlerfrei lösen kann. Während viele andere junge Leute im Verlauf der Pubertät ihre Unsicherheiten und Selbstzweifel ablegen können, wird Yvonne Schudel diesen Druck auch als junge Frau nicht los.

«Ich wusste nicht wer ich bin, was ich kann oder was ich will.»

Mit 25 Jahren, während ihres Psychologiestudiums, wird ihr bewusst, dass sie etwas in ihrem Leben ändern muss. «Ich schrieb meine Abschlussarbeit zum Thema Burnout-Prävention und merkte: Ich stehe selbst schon mit einem Bein in einem Burnout drin.» Bis zu diesem Zeitpunkt hat sie vor allem den Menschen um sich herum Aufmerksamkeit geschenkt – um Bestätigung zu bekommen– sich selbst dabei aber vergessen. «Ich wusste damals nicht, dass ich neben meinem extrovertierten Anteil auch einen grossen introvertierten Anteil habe und deshalb viel Zeit für mich brauche, um meine Energiereserven wieder aufzuladen.» Noch kann sie nicht in Worte fassen, welcher Punkt in ihrem Leben ihr so Mühe macht.

Sie beginnt, sich mit sich selbst auseinanderzusetzen, liest Fachliteratur, tauscht sich in ihrem Freundeskreis aus – und merkt, dass viele ihrer Freundinnen mit den gleichen Dingen kämpfen. Das ist eine wichtige Erkenntnis für sie. «Als ich merkte, dass ich mit meinen Ängsten und Zweifeln nicht allein bin, ist etwas in mir aufgebrochen und meine Scham wurde kleiner.» Ihr wird klar, dass sie ihren Blick von aussen nach innen richten muss. «Ich meinte immer, mich zu entwickeln heisst, mich verändern zu müssen. Dann merkte ich: Es geht viel mehr darum, mich kennen zu lernen, mich zu verstehen und mein Leben rundum zu gestalten.» Die hohen Erwartungen an sich selbst nehmen vorerst ab – bis Yvonne Schudel Mutter wird. «Da fiel ich wieder in die alten Muster zurück. Ich wollte unbedingt alles richtig machen als Mutter.» Erneut setzt sie sich mit sich und ihrem Selbstbild auseinander. An diesem Punkt kann sie zum ersten Mal benennen, welches Thema ihr seit jeher Mühe macht: Selbstannahme.

Dass sie sich mehr und mehr selbst annehmen kann, hat auch Einfluss auf ihre Beziehung zu Gott. «Ich wuchs in einem Umfeld auf, das mir sagte, dass Gott mich liebt. Das wollte ich glauben, doch Mitte zwanzig merkte ich, dass ich Gottes Liebe für mich erst wirklich umarmen kann, sobald ich mich selbst liebe.» Bis dahin lebt sie mit einem ambivalenten Gottesbild: Zum einen wird ihr gesagt, dass Gott sie bedingungslos liebt, zum anderen wird aber auch betont, was sie alles leisten muss als Christ, um gut vor Gott dazustehen. «Ich habe in der Kirche erlebt, dass man Menschen wegen schlechtem Verhalten ausgeschlossen hat – obwohl man sagte, dass Gott alle Menschen liebe. Das hat mich schon als Kind irritiert.» Sie beginnt, sich ihren Fragen zu Gott ganz bewusst zu stellen. «Ich wollte nichts glauben, einfach weil man es so glaubte – ich wollte es verstehen.» Sie verlässt ihre Kirche und macht sich auf den Weg, Gott ganz neu zu suchen – eine Wüstenzeit für Yvonne Schudel. «Das hat mich sehr viel gekostet, ich hatte Zweifel und Ängste. Würde ich Gott wirklich finden?»

Versöhnung

Je mehr sie mit sich selbst versöhnt ist, desto versöhnter ist sie mit Gott – das entdeckt Yvonne Schudel für sich in dieser Wüstenzeit. Ihr wird wichtig, dass sie ihre Positionen, Ansichten und ihre Beziehung zu Gott vor niemandem rechtfertigen muss. «Ich begann, meinen Blick nach innen und nach oben zu richten. Ich wollte an einen Gott glauben, der mich bedingungslos liebt und ich nahm mich selbst auch bedingungslos an. Das machte mich entspannter und liebesfähiger in meinen Beziehungen.»

Trotz allem, was Yvonne Schudel zum Thema Selbstannahme gelernt hat, zweifelt sie auch heute noch manchmal an sich selbst. Und doch möchte sie das weitergeben, was sie erkennen durfte. Sie bietet deshalb Coachings für andere Frauen an, die Mühe mit Selbstannahme haben. Denn: «Wir können das allertollste Leben haben – wenn wir uns selbst nicht lieben, können wir es nicht geniessen.»

Yvonne Schudel

Sie machte sich auf den Weg in unbekanntes Terrain – auf den Weg zur Selbstannahme. Sie erzählt: «Der Weg zur Selbstannahme ist kein einfacher Weg. Aber wenn wir uns auf diesen Weg machen, verändert sich alles. Der Druck, es allen recht zu machen, fällt ab.»

Heute coacht sie Frauen darin, ihr Leben an die Hand zu nehmen, sich selbst kennen und lieben zu lernen. Im Talk erzählt uns Yvonne Schudel, was der Schlüssel zur Selbstannahme ist.

Yvonne Schudel

Yvonne Schudel | (c) privat

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