In den Innenräumen von Restaurants gilt seit dem 13. September 2021 die Zertifikatspflicht. Dort essen und trinken kann also nur, wer geimpft, genesen oder getestet ist. Diejenigen Menschen der dritten Kategorie müssen ihren Test seit 11. Oktober selbst bezahlen, was ihren Café- und Restaurantbesuch verteuert.
Diesen Umstand bekommen die Wirte zu spüren. In manchen Regionen der Schweiz haben sie deutlich weniger Gäste als vor der Zertifikatspflicht. In rein touristischen Kantonen wie Tessin und Graubünden laufe es gut, sagt Casimir Platzer (Präsident Gastrosuisse). Ganz viele Betriebe würden jedoch teilweise massive Umsatzverluste machen. Beeinflusst wird dies von Standort und Restaurationstyp.
Ein Teil der Gäste weicht zudem auf Privaträume auf, denn bei bis zu 30 Personen ist kein Zertifikat nötig. Die Branche fordert deshalb, dass auch in einem Restaurant getrennte Anlässe mit bis zu 30 Personen durchgeführt werden können.
Die Betriebe müssen sich also Massnahmen überlegen, um die Gäste bei der Stange zu halten. Eine Möglichkeit ist, für Gäste draussen Kissen und Decken anzubieten.
Marco Fux vom Olympica in Brig setzt auf elektrische Heizpilze, welcher auf der Terrasse eingesetzt werden. Diese bietet Platz für bis zu 80 Personen. «Für uns ist wirklich wichtig, dass auf der Terrasse eine schöne Temperatur erreicht wird und Nicht-Geimpfte empfangen kann», so Fux.
Das Restaurant Spisegg in Abtwil hat den ganzen Innenbereich geschlossen, die Gäste werden nur noch im Garten bedient. Mitinhaber Gunter Brändle sagt, sie hätten nicht Polizei spielen wollen. «Für uns zählt der Mensch», sagt er. «Wir möchten alle Menschen gleich behandeln.»