Bluthochdruck, koronare Herzkrankheit, Herzmuskelentzündung: All diese Probleme können eine Herzinsuffizienz auslösen. Die Pumpkraft des Herzens lässt nach, Atemnot und geringere Leistungsfähigkeit sind die Folgen.
In der Schweiz gibt es rund 210 000 Menschen, die von einer Herzschwäche betroffen sind. Behandelt werden diese bislang medikamentös, auch eine gesunde Ernährung und regelmässige Bewegung wirken sich positiv aus. Eine neue Behandlungsmethode könnte nun für ca. 10 Prozent der Betroffenen einen Unterschied machen. Ein Team der Uniklinik Göttingen hat ein sogenanntes «Herzpflaster» mit induzierten pluripotenten Stammzellen (iPS) entwickelt.
Induzierte pluripotente Stammzellen sind Körperzellen, welche im Labor ins Stammzell-Stadium «zurückversetzt» werden. Diese sollen das Herzgewebe mit neuen Zellen stärken. Ein solches «Herzpflaster» ist 100 Quadratzentimeter gross und wird am geschwächten Herzmuskel angebracht. Die iPS-Zellen verbessern die Herzleistung und können so die Zeit bis zu einer notwendigen Herztransplantation als temporäre Lösung überbrücken.
Erste Versuche an Ratten und Rhesusaffen verliefen erfolgreich, sodass eine klinische Studie mit 53 Menschen genehmigt werden konnte. Wenn die weiteren Versuche ebenso erfolgreich verlaufen, könnte das Zulassungsverfahren bereits 2026 beginnen.
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