In der Schweiz haben schätzungsweise 100 000 Kinder einen suchtkranken Elternteil, sagt Markus Meury (Mediensprecher Sucht Schweiz). «Diese Kinder sind oft von Gewalterfahrungen, Schuldgefühle, Schweigen und Überforderung betroffen.» Sie erleben dabei unterschiedliche Stimmungslagen.
Das Hauptproblem erkennen sie häufig nicht, sie suchen die Schuld vielmehr bei sich selbst. «Viele von ihnen müssen Aufgaben der Eltern übernehmen, weil sie entweder den Haushalt führen oder gar für die Eltern sorgen müssen. Viele von ihnen wollen den kranken Elternteil retten und viele fühlen sich verantwortlich für die Krankheit», so Meury. Kinder werden in solchen Situationen häufig zu Sündenböcken gemacht.
Sucht Schweiz will zusammen mit anderen Organisationen zugunsten dieser Kinder sensibilisieren. Unter dem Motto «Eine Stimme geben» läuft vom 21. bis 27. März eine Aktionswoche. «Jeder hat in seiner Umgebung solche Kinder, die Hilfe brauchen», weiss Meury. Vor allem Schulen werden auf die Problematik aufmerksam gemacht, weil sie gut positioniert sind, solche Situationen zu erkennen.