Michael Stone, die Hauptfigur im Film «Anomalisa», steckt in einer Midlife-Crisis. Er schreibt zwar sehr erfolgreich Motivationsbücher, doch selber hat er den Sinn im Leben verloren. Alles scheint sich zu ändern, als er auf einer Geschäftsreise Lisa kennenlernt: Sie ist anders als die anderen, nicht normal – «Anomalisa» eben. Er verliebt sich Hals über Kopf und verbringt mit ihr die Nacht im Hotel. Doch Michaels Probleme verschwinden nicht von allein.
«Anomalisa» ist ein mit Puppen animierter Film, in Stop-Motion-Technik, ähnlich wie die bekannten «Wallace and Gromit»-Filme. Doch «Anomalisa» ist nichts für Kinder: Die Geschichte driftet ins Surreale ab. Man sieht dem Film die Handschrift von Regisseur Charlie Kaufman an, der sich mit Filmen wie «Being John Malkovich» oder «Eternal Sunshine of the Spotless Mind» einen Namen gemacht hat. Es sind Filme, die zwischen Realität und Albtraum oszillieren und die Frage stellen, was Identität ausmacht.
Rezension von Evelyne Baumberger (Redaktorin Radio Life Channel)