Von Marco Rota
Meine Zeit am MAZ (Schweizer Journalistenschule) war geprägt von Diskussionen mit anderen Kolleginnen und Kollegen aus der Medienbranche. Wir haben ausprobiert, Grenzen des journalistischen Handwerks ausgelotet – und manchmal haben wir es auch übertrieben. Doch nun geht diese Zeit zu Ende: Im Februar 2016 schliesse ich mein Volontariat ab, nun bin ich ein Medienmacher mit Abschluss.
von Marco Rota
Während zwei Jahren arbeitete ich in der Redaktion von Radio Life Channel und besuchte am MAZ die unterschiedlichsten Kurse. Meinen Weg zu diesem kreativen und noch jungen Radio fand ich über ein Praktikum. Ich hatte damals keine Ahnung vom Radiomachen, kannte gerade mal die Basics im Journalismus. Trotzdem – oder vielleicht gerade deswegen – konnte ich nach einer Aufnahmeprüfung am MAZ mein Volontariat starten.
Ein Mix aus Praxis und Theorie
In der Redaktion von Radio Life Channel lernte ich, wie man mit einem Mikrofon umgeht, wie man Interviews führt, das Aufgenommene schneidet, verarbeitet und Beiträge gestaltet. Ich erinnere mich noch gut an den Moment, als ich die News zum ersten Mal live lesen musste. Adrenalin pur! Oder als ich am Mikrofon plötzlich hyperventilierte und keine Ahnung hatte weshalb. Eine Seite an mir, die ich bisher noch nicht kannte.
Gehört alles zum Radiomachen dazu. Die Dozenten am MAZ beruhigten mich und zeigten mir, wie ich mit solchen Situationen umgehen kann. Nach den besuchten Kursen wusste ich nicht nur etwas über das Handwerk des Radiomachens: Plötzlich konnte ich auch Videos schneiden, erlebte wie es sich anfühlt, vor der Kamera zu moderieren und wusste, wie man längere Texte spannend erzählt.
Das Volontariat bot mir einen Mix aus Praxis und Theorie, der weit über das eigentliche Radiomachen hinausgeht. Ein Journalist lebt heute von dieser multimedialen Vielfältigkeit. Das bedeutet, dass ich zum eigentlichen Radiobeitrag auch noch ein Video abliefere (das ich mit dem Smartphone selbst gefilmt und geschnitten habe), am besten mit einem Onlinetext, damit es auf Facebook viral gehen kann. Ach ja, und eine Bildstrecke wäre auch noch toll …
Die Diplomarbeit – Zeig, was du kannst!
Also wählte ich für meine Diplomarbeit ein multimediales Projekt, das über die alltäglichen Beiträge hinausgeht. Ich war mit Zirkuspfarrerin Katharina Hoby unterwegs, begleitete sie bei ihrem Gottesdienst in einem Autoscooter. Sie erzählte mir etwas über die Welt der Schausteller und Zirkusleute. Ich erfuhr, mit welchen Problemen diese Menschen zu kämpfen haben und wie sie als Zirkuspfarrerin dabei helfen kann. Ich begleitete einen Schausteller beim Aufbau der Chilbi und konnte mir so ein Bild seines Alltags machen.
Aus diesen Erlebnissen entstand meine Diplomarbeit: Ein Radio-Feature für die Kindersendung «Schere Stei Papier». Ein viertelstündiger Beitrag, der wie ein journalistisches Hörspiel klingt, mit zusätzlichen Videos und Bildstrecken auf unserem Medienportal.
Das Feature läuft am 3. und 6. Februar 2016, jeweils ab 19.00 Uhr, in der Kindersendung «Schere Stei Papier» auf Radio Life Channel.