Junge Frau wird zur Drogenschmugglerin | (c) ERF Medien
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Junge Mutter wird zur Drogenschmugglerin

Daniela Brown schmuggelte kiloweise Kokain.
 
Publiziert: 14.07.2021 15.07.2021

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Von Michèl Willen

Im Winter 2003 landet Daniela Brown frühmorgens mit einem Flugzeug aus Brasilien am Flughafen Zürich. Auf ihrem Körper trägt sie ein Kilo Kokain – eingenäht in einen Bauchgurt. Sie sieht die Zollkontrolle vor sich: Wenn sie dort durch ist, hat sie es geschafft – doch soweit kommt sie nicht.

Die Mutter von zwei Kleinkindern wollte sich zuerst gar nicht auf den Drogentransport einlassen. Kollegen hatten ihren Ehemann auf die Idee gebracht, nachdem dieser seinen Job verloren hatte. «Ich sollte den Schmuggel übernehmen, weil junge Mütter weniger verdächtigt werden.» Aus Geldnot und Angst vor der Ablehnung ihres Ehemannes willigt sie schliesslich ein. Zweimal reist die Familie nach Brasilien, um den Schmuggel als Ferienreise zu tarnen – alles geht gut. Beim dritten Mal geht Daniela allein und wird am Zoll erwischt. «An diesem Tag brach meine Welt zusammen. Hoffnungslosigkeit und Angst erfüllten mich. Meine Familie, meine Arbeitsstelle, alles schien nun verloren.»

In U-Haft
Daniela kommt in Untersuchungshaft und kann drei Tage lang nicht essen oder rauchen, weil sie unter Schock steht. «Ich fühlte mich elend und voller Schuld.» In dieser Zeit schickt ihr ihre Fusspflegerin Ewa eine Bibel ins Gefängnis. Daniela, die katholisch aufgewachsen ist, liest eines Nachts darin und entdeckt den Vers «Jeder, der den Namen des Herrn anruft, wird gerettet werden». In ihrer Verzweiflung ruft sie zu Gott. «Da hörte ich eine Stimme, die fragte: ‹Bist du bereit, deinem Mann zu vergeben?› Ich wusste, dass ich es aus meiner Kraft nicht kann und sagte: ‹Wenn du mir dabei hilfst, will ich es tun.› In diesem Augenblick erfüllte mich ein helles, warmes Licht. Ich hatte plötzlich einen tiefen Frieden und grosse Freude.»

Gott versorgt
Bald darauf besucht Ewa sie im Untersuchungsgefängnis, und Daniela spricht mit ihr über Gott und den Glauben. Sechs Wochen nach der Verhaftung wird sie aus der U-Haft entlassen. Sie besucht eine Kleingruppe und findet Anschluss in einer Kirchgemeinde. Sie kann auch wieder einer Arbeit nachgehen, weiss aber, dass ihr noch eine längere Haftstrafe bevorsteht. Im Januar 2006 ist es dann so weit: Daniela kommt für drei Jahre ins Frauengefängnis Hindelbank. «In all dem erlebte ich Gottes Versorgung: Meine Kinder konnten in der Zeit bei einer Familie in der Nachbarschaft leben, und meine Wohnung konnte ich untervermieten.» Anders als in der U-Haft ist Daniela nun sehr fröhlich. Sie erzählt vielen ihrer Mitinsassinnen von Gott und betet mit ihnen.

Zurück in der Freiheit
Nach eineinhalb Jahren in Haft muss sie nun nur noch die Nächte im Gefängnis verbringen. Im November 2007 kommt sie frei – ein Drittel der Haftstrafe wurde ihr erlassen. Als Familie müssen sie nun neu lernen, zusammenzuleben. «Wir hatten viele Gespräche zusammen und sprachen auch offen darüber, warum ich ins Gefängnis
musste.» Im Juni 2009 bekommt Daniela ihr drittes Kind. Die Ehe mit ihrem Mann geht leider bald darauf in die Brüche. Heute hat sie eine freundschaftliche Beziehung zu ihm. Ihr und ihren Kindern geht es gut: «Ich habe eine Arbeit, wir haben eine schöne Wohnung, und meine Kinder gehen zur Schule oder können studieren – das ist ein Geschenk für mich.»

© Online-Redaktion ERF Medien
 
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