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Neun Lifehacks für Knappgläubige

Eine Auswahl aus dem Buch «Lifehacks für Knappgläubige»
Publiziert: 05.07.2023 06.07.2023

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Ist eine Religion ein reines Wunschdenken? Ist das Gebet zu Gott ein Gespräch? Oder: Müssen Kirchen eigentlich altmodisch sein?

Diesen und weiteren Fragen stellt sich der reformierte Theologe und Pfarrer Ruedi Heinzer in seinem neuen Buch «Lifehacks für Knappgläubige». Er stellt 61 Fragen zum christlichen Glauben und gibt Antworten in Kurzform.

Im Buch hat Heinzer seine Erfahrungen als reformierter Pfarrer und Kolumnist bei einer Zeitung vereint. Er richtet seine Zeilen an Personen, welche glauben möchten, zweifeln und in der Auseinandersetzung mit der heutigen Zeit auf Probleme stossen. «Diesen Personen möchte ich einen Lifehack an die Hand geben», sagt der Theologe.

Wir haben mit ihm über sein neues Buch gesprochen und neun Fragen herausgepickt. Exemplarisch zum Beispiel die Frage nach Religion. Ist sie ein Wunschdenken? Ist Religion eine Krücke für Personen, welche Angst vor dem irdischen Tod haben?

Heinzer kontert und erklärt: «Das ist eine oberflächliche Art, um über Religion zu sprechen. Religion ist nicht tröstlich und endet mit Gericht. Das kann kein Wunschdenken sein».

Eine weitere Frage betrifft das Gebet: Ist Beten ein Gespräch mit Gott? Auch hier sagt Heinzer pointiert: «Auf keinen Fall. In einem Gespräch reagiert das Gegenüber unmittelbar. Gott schweigt aber meistens.»

 

Frage: Ist beten ein Gespräch mit Gott?

Antworten: «Nein, das ist es nicht. Ich bekomme keine Antwort. (…) Ich würde sagen, beten ist anstrengend. Wir sollen aber trotzdem nicht aufhören damit.»

«Die Leute hören nicht auf zu beten, weil sie nicht mehr glauben. Sondern sie hören auf zu glauben, weil sie nicht mehr beten. Wenn das aufhört, dann hört auch der Glaube auf.»

Frage: Wie kann Gott so viel Leid zulassen?

«Pragmatisches Christsein heisst, damit zu leben, dass es auf diese Frage keine Antwort gibt. Jetzt. Hier – noch nicht. Ich hoffe, dass es dann mal eine gibt. Es hilft mir zu wissen, dass ich längst nicht alles beantworten muss.»

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