Im Alten Testament führten die Israeliten so einige Kriege. Unter anderem deshalb, weil sie von Gott den Auftrag hatten, in das gelobte Land zu kommen und es zu besiedeln.
Allerdings sei zu berücksichtigen, dass solche biblischen Geschichten eine Botschaft übermitteln wollen, hält Peter G. Kirchschläger fest. Er ist Leiter des Instituts für Sozialethik der Theologischen Fakultät der Universität Luzern. Kriege in der Bibel rechtfertigen also nicht zwingend aktuelle Kriege.
Denn das Ziel müsse Friede sein. Auch in Situationen wie dem Ukraine-Krieg müsse man darauf hinarbeiten, den Frieden zu fördern, zu erreichen und Konflikte auf eine friedliche Art zu lösen.
Waffenlieferungen in Gebiete, wo Konflikte herrschen und Menschenrechte verletzt werden, hält Kirchschläger ethisch für problematisch. Eine Ausnahme kriegerische Handlungen zu rechtfertigen sieht er nur dann gegeben, wenn eine Militärintervention einen Genozid beenden kann. Für den gegenwärtigen Ukraine-Krieg sieht er hingegen politische, diplomatische und wirtschaftliche Möglichkeiten.