Beim Thema «Schweizer Reformation» denkt man schnell einmal an Zwingli und Zürich. Diese beiden Z sind allerdings nur ein Teil dieser historischen Bewegung.
Die beiden Historiker Peter Niederhäuser und Regula Schmid Keeling haben mit «Querblicke – Zürcher Reformationsgeschichten» ein Buch herausgegeben, welches 30 Geschichten von Menschen enthält, welche während der Reformation nicht im Rampenlicht standen, aber durchaus ihren Teil dazu beigetragen oder das Erbe der Reformation weitergetragen haben. Dieser Fächer an unterschiedlichen und zusätzlichen Geschichten hilft, ein grösseres Bild der Reformation zu zeichnen.
Über diese Reformationsgeschichte der anderen Art sprachen wir mit Peter Niederhäuser.
Kurztext zum Buch «Querblicke»
Im Rückblick scheint die Reformationsgeschichte schlüssig: Humanistische Kritik trifft populäre Revolte, Luthers öffentliche Anklage wird durch die Möglichkeiten des Buchdrucks zum Fanal, und mit dem Amtsantritt von Zwingli am 1. Januar 1519 beginnt auch in Zürich ein neues Zeitalter. Die Zürcher Reformation lässt sich als zielgerichteter Prozess verstehen, der zur Erneuerung und Eigenständigkeit der Zürcher Kirche führte. Die Ereignisse stellten aber viele Menschen auch vor Entscheidungen, deren Folgen nicht absehbar waren. Diese «kleinen» Geschichten sind ebenfalls Teil des epochalen Umbruchs.
Zum 500-Jahr-Jubiläum der Zürcher Reformation kommen in diesem Buch ungewohnte, wenig bekannte oder gar abweichende Annäherungen an die Reformationsgeschichte zur Sprache. Ausgehend von Bildern, Gegenständen, Schriften oder Bauten werfen sie überraschende und unterhaltsame Querblicke auf eine Geschichte, die uns nur scheinbar vertraut ist.