Kleingruppen wie Hauskreise, Bibel- und Gebetsgruppen sind in. Die reformierte Kirche verzeichnet immer mehr solcher Gruppen und auch die katholische Kirche zieht mit. In den Freikirchen kennt man sie schon lange.
«Hauskreise waren in den 1970er Jahren die Verlängerung der Bibelstunden, welche die Pfarrer anboten. Immer mehr Menschen aus der Gemeinde wollten nebst dem Sonntags-Gottesdienst auch noch miteinander Bibel lesen. Das war die Geburtsstunde der Hauskreise», erzählt Alex Kurz (reformierter Pfarrer in Rohrbach).
2005 führte er in seiner Kirchgemeinde ein Hauskreismodell ein, welches die Menschen nur für ein Jahr bindet. Bei diesen sogenannten Navigationsgruppen trifft man sich an 16 Abenden. Nach Abschluss werden die Gruppen neu gemischt.
Laut Peter Schneeberger (Präsident Dachverband Freikirchen.ch) sind seit Beginn der Corona-Pandemie neue Gemeinde-Kleingruppen-Modelle wie Pilze aus dem Boden geschossen. Grosse Gottesdienste waren eingeschränkt, Treffen in kleinen Gruppen jedoch fast immer möglich.
Er weiss von Freikirchen, welche ihr Gemeindeleben in kleinen Gruppen organisiert haben und zwischendrin grosse Treffen abhalten. «Was boomt, sind Interessengruppen. Man findet sich für eine kurze Zeit entsprechend der Begabungen, Berufung oder Interessen zusammen.»