Kathrin Bolt, Pfarrerin der reformierten Kirche Straubenzell in St. Gallen, hat die alte Kanzel im Kirchgemeindehaus St. Gallen-Lachen zersägt, um mit Jugendlichen daraus einen Tisch zu bauen. Ziel dieser Kunstaktion: den Monolog abschaffen und den Dialog fördern.
Für Bolt hatte das Zersägen der Kanzel etwas Befreiendes, um Altes loszulassen und Neues anzugehen. Sie spricht von einem symbolischen Akt und dem Mut, Abschied nehmen von einem religiösen Symbol, welches geschichtsträchtig ist, aber auch eine schwierige Geschichte hat.
Der Abschied von der Kanzel bedeutet kurzfristig auch ein Abschied von der Predigt. Bereits vor rund zwei Jahren auferlegte sich das Pfarrteam der Kirchgemeinde einen Monat lang ein Predigtverbot. Im Februar 2022 werden die Gottesdienste der Kirchgemeinde nun erneut predigtfrei sein. In der Kirche Bruggen wird dann der umgebaute Tisch stehen.