Gerade sahen wir so langsam Licht am Horizont. Corona schien endlich auf dem Rückzug. Da folgte der nächste Hammer – und er traf uns mit voller Wucht: Krieg in Europa!
Seither schauen wir mit Fassungslosigkeit auf die Geschehnisse in der Ukraine. Viele von uns machen sich Sorgen, dass der Krieg sich ausdehnen und letztlich auch uns hier in der Schweiz betreffen könnte. Diese Situation verunsichert. Schnell wird dann alles zu viel und wir verlieren den Halt. Supervisor und Coach Rolf Germann beschreibt das Gefühl so: «Man fühlt sich wie zwischen Hammer und Amboss; hat das Gefühl, alles schlage auf einen ein und man habe keine Möglichkeit, sich zu wehren».
Gegenüber Radio Life Channel gibt Rolf Germann Tipps, was in einer solchen Situation Halt gibt. Er findet es zunächst wichtig, sich die eigene Angst und Verunsicherung einzugestehen. Es falle uns nicht leicht, Schwäche zuzulassen und negative Gefühle nicht zu verdrängen. Doch das sei wichtig.
Wer sich seiner eigenen Unsicherheit bewusst ist, dem rät Rolf Germann, zurückzudenken und sich zu überlegen, ob ein derartiges Gefühl bereits einmal durchlebt wurde – und was damals bei der Bewältigung half. Denn was wir früher als hilfreich erlebten, könnte sich durchaus auch diesmal wieder als Ressource erweisen.
Oft hilft die Gemeinschaft mit anderen Menschen. Insbesondere, wenn diese Menschen selbst hoffnungsvoll in die Zukunft blicken und uns Mut machen können. Denn manchmal drehen wir uns so sehr um unsere eigenen Ängste und Sorgen, dass wir Hilfe von aussen benötigen, um einen Ausweg zu finden.
Die Umstände, in denen wir uns befinden, können wir oft nicht ändern. Wir sind ihnen ein Stück weit ausgeliefert. Und dennoch haben wir Handlungsspielräume. Wir können unsere Gedanken und unsere Sichtweise beeinflussen:
«Es geht nicht darum, die Situation schön zu reden. Aber ich kann sagen: Die Situation ist zwar aussichtslos, aber dieses Gebet hat mir geholfen, jene Menschen sind mir beigestanden – ich bin nicht alleine.»
Mehr Tipps zum Umgang mit Angst und Unsicherheit sind im Beitrag zu hören.