Alphavision und ERF Medien produzieren seit 25 Jahren in einer Partnerschaft den Talk und das Magazin von FENSTER ZUM SONNTAG. Unterdessen sind es 1250 Sendungen mit über 1000 Gästen, die in dieser Zeit ausgestrahlt wurden. Die Herzen von unzähligen Menschen wurden dadurch berührt. In einem Gespräch in der Lagerhalle der Event AG blicken die beiden Redaktionsverantwortlichen Mike Bischoff (Magazin) und Rouven Waser (Talk) sowie die beiden Moderierenden Aline Baumann (Magazin) und Ruedi Josuran (Talk) dankbar zurück auf die vergangenen Jahre.
Wochenende für Wochenende sehen wir als Zuschauer eine fixfertige FENSTER ZUM SONNTAG-Sendung. Was jedoch alles dazu gehört an Vorbereitung, Auswahl der Gäste, Führen der Vorgespräche oder Finden von Drehorten bleibt hinter den Kulissen. Um immer wieder spannende Gäste und Geschichten zu finden, muss man die Fühler ausstrecken. «Das Magazin lebt von den Themen, zu denen Menschen zu Wort kommen. Durch persönliches Netzwerk, Beratungsstellen und Gemeinden findet die Redaktion des Magazins Personen, die ihre Geschichte zu den ausgewählten Themen erzählen. Manchmal kann diese Suche Tage oder Wochen dauern», so Mike Bischoff. Der Talk wiederum steht und fällt mit der Person, die als Gast eingeladen wird. Hier bringt die Person das Thema mit. «Eine Geschichte muss eine halbe Stunde füllen und in der Tiefe erzählt werden können. Dafür braucht es eine vertrauensvolle Atmosphäre, die Ruedi Josuran mit seinem einfühlsamen Wesen sehr gut schaffen kann», berichtet Rouven Waser.
Verändernde Inhalte schaffen,
die jeder versteht
Die FENSTER ZUM SONNTAG-Sendungen haben immer eine christliche Perspektive mit dem Ziel, dass auch Menschen die Inhalte verstehen, die noch nicht so fest im Glauben stehen. «Ich bin so viel mit Menschen im Gespräch, die mit dem Glauben nicht viel am Hut haben. Ich versuche mich jeweils in ihre Lage zu versetzen und überlege mir, wie diese Menschen unsere Sendungen empfinden würden und halte mir das vor Augen», so Ruedi Josuran. Gerne würde er die Talks mit nur drei oder vier Stichworten leiten und schauen, wo sie hinführen. Es sind jedoch immer mehrere Beteiligte, daher sind geplante Abläufe und ein Drehbuch wichtig.
Aline Baumann liebt besonders die Arbeit im Team: «Wir haben viel Mitspracherecht, ich bin eine von acht RedaktorInnen, und wir bringen verschiedene Themen ein. Beiträge werden gemeinsam vorbereitet und auf die Persönlichkeit der Redaktoren abgestimmt. Wichtig ist, dass die Geschichten die Menschen berühren. Ich freue mich sehr, wenn während der Aufnahme Emotionen von unseren Interviewpartnern sichtbar werden.»
Alle sind sich einig: Am schönsten sind die Momente, die niemand vorhersehen kann. Diese «Magic Moments», die den Gästen oder auch den Moderatoren so nahe gehen, dass man vor der Kamera den Zuschauern erklären muss, was jetzt gerade passiert. Schon im Vorfeld spürt man, bei welchem Gespräch Substanz vorhanden ist. Bei der Produktion der Sendungen sind die TV-Teams auf die Gunst und das Wohlwollen der Gäste angewiesen, vor allem aber auch auf Gott. Die ganz besonderen Momente kann man sich einfach nur schenken lassen.
Bewährtes und Neues
Zwischen 50 000 und 60 000 Zuschauerinnen und Zuschauer schauen FENSTER ZUM SONNTAG wöchentlich auf SRF. Bis noch vor einigen Jahren gab es einzig den Kanal TV, über den die Sendungen ausgestrahlt wurden. Dank der Technik und neuen Möglichkeiten kommen heute Online-Kanäle wie Webseiten, YouTube, Facebook, Instagram hinzu. Und mit ihnen ein paar Tausend
weitere Zuschauer. Manche Sendungen erhalten erst Jahre nach der Erstausstrahlung plötzliches Interesse und verbreiten sich auf verschiedenen Kanälen. Nicht nur die Technik hat sich stark gewandelt, sondern auch die Art der Sendungen. Talk-Sendungen, die bis anhin im Studio gedreht wurden, verlegte man mit dem Moderationsbeginn von Ruedi Josuran vor elf Jahren nach draussen, an die Wirkungsorte der Protagonisten.
Was sich nicht geändert hat, ist, dass in jeder Sendung Geschichten von Menschen erzählt werden, in deren Leben Gott wirkt. Ab und zu findet sich ein prominenter Gast – ein Sportler, Politiker oder Künstler. Besonders berührend wird es für die Zuschauer, wenn sie etwas Überraschendes über diesen Gast erfahren. Ulrich Giezendanner, damals SVP-Politiker und Transport Unternehmer, berichtete in einem Talk unvorhergesehen tief über den Verlust seines Kindes und seinen Glauben. «Während der Aufnahme erzählte er mehr, als wir gedacht und geplant hatten. Mir wurde klar: Da tut einer sein Herz auf. Ich fühlte mich selbst wie der erste Zuschauer dieser Sendung», blickt Ruedi Josuran zurück. So ging es wohl auch vielen Zuschauern. Zu dieser Sendung bekamen wir sehr viele positive Rückmeldungen.
Revolution oder Evolution?
Ein Vierteljahrhundert FENSTER ZUM SONNTAG. Das TV-Format ist für alle Personen in diesem Talk ein Erbe. Vieles wurde übernommen, vieles aber auch weiterentwickelt. Mit dem Wechsel der Personen geht es automatisch in eine neue Richtung – den Fokus beibehaltend, dass Menschen erreicht werden, die nicht unbedingt in eine Kirche gehen. Was war, was ist und was mit Sicherheit bleiben wird: Herzberührende Geschichten geraten nie aus der Mode.