Von Hansjörg Keller
Aus dem improvisierten Studio im Keller einer privaten Liegenschaft hin zu professionellen Studios in dafür gebauten Räumlichkeiten.
«Achtung Aufnahme!» So die klare Ansage im improvisierten Radiostudio, in dem Sprecher und Techniker gleichzeitig sassen. Behelfsmässig musste der Kellerraum vor den Aufnahmen hergerichtet werden, erzählt Martin Fischer, ehemaliger CEO von ERF Medien, im Podcast «Timeline»: «Die Fenster mussten vorab mit Tüchern verhängt werden, um akustische Reflektionen zu vermeiden.» Die Radiobeiträge, die das kleine Team 1973 in Zürich produzierte, wurden im Programm des Evangeliums-Rundfunks in Wetzlar verwendet und über die Mittelwellen- Sendeanlage von Radio Monte Carlo ausgestrahlt.
Vision: eigener Radiosender
Der junge Verein wollte aber von Anfang an mehr als nur Radiobeiträge produzieren. Kurz nach der Gründung, im Sommer 1973, wurde ein Konzessionsgesuch eingereicht. «Damals sickerte durch, dass das Schweizer Radio Sendeplätze freigeben wolle und da wollte man von Anfang an dabei sein», erzählt Martin Fischer. Das Signal war gegeben, aber die Konzession blieb aus. Das kleine Team blieb nicht tatenlos und produzierte weiterhin Radiobeiträge für Wetzlar und Hörspiele für Kinder. Als dann anfangs 80er-Jahre die ersten Privatradios auf Sendung gingen, positionierte sich das Team von ERF Medien sofort als Fachredaktion für Glaube und Gesellschaft. Kurze Beiträge und thematische Magazinsendungen wurden produziert und den jungen Radios zur Verfügung gestellt.
Und da die Arbeit und das Team wuchsen, wurde der Platz eng. 1984 zogen ERF Medien in eine Villa in Herrliberg. Es gab zwar mehr Platz, aber das Studio wurde auch hier in bestehenden Räumen improvisiert. Etwa 20 Radiostationen bezogen die Produktionen des engagierten Teams. Mit neuen Mitarbeitenden kam nun auch Know-how mit, was für gute Arbeit nötig war.
Umzug ins professionelle Studio
Die aufblühende Radioszene und die grosse Nachfrage hatten erneut Folgen. Die Villa wurde zu klein, so dass 1992 ein Umzug in grössere und vor allem neue Räume in Pfäffikon ZH anstand. Jetzt konnte auch in professionellen Studios produziert werden. Fertig ist diese Zeitreise nicht. Wer zeitgemäss über Gott und die Welt berichten will, muss nämlich auch Entwicklungen und Veränderungen beobachten und wo nötig Schritt halten.