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3 1/2 Fragen an Martin Diener: müssen und nicht müssen

«Ich muss mir immer wieder sagen: nicht vergleichen.»
Publiziert: 19.12.2024 20.12.2024

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Was musst du nicht mehr?
Ich muss nicht mehr Chef sein.

Warum?
Natürlich bin ich beim FENSTER ZUM SONNTAG-Talk der «Chef» am Tisch und führe durch das Gespräch und verteile die Fragen. Aber bei meiner anderen Arbeitsstelle bei Radio Zürisee habe ich auf Mitte 2024 meinen Chefposten als Moderationsleiter abgegeben. Ich bin nicht mehr für die Programmgestaltung und die Personalführung usw. verantwortlich. Nach 22 Jahren in leitender Position habe ich gespürt, dass es für mich Zeit ist, diese abzugeben. Jetzt bin ich dort normaler Moderator. Viele Menschen verstehen nicht, dass man im gleichen Geschäft als Chef zurücktreten und sich neu ein- und unterordnen kann. Mit weniger Lohn, weniger Macht, weniger Reputation. Aber es geht und fühlt sich sogar recht gut an.

Was glaubst du «los zu sein», das dich aber immer wieder einholt?
Es gibt in unseren Leben und in unserer Gesellschaft sozialen, kulturellen und wirtschaftlichen Druck. Eine ausgewogene Work-Life-Balance, genügend Freizeit- und Sportaktivitäten, ab und zu mal ein Bild des Cordon bleus oder Ferienbilder auf Social Media posten, ständige Erreichbarkeit und Aktivität im gesellschaftlichen Leben, wie Verein oder Politik, sind so die Erwartungen an sich selbst. Auch in den Kirchen und Gemeinden gibt es unterschiedlichste Erwartungen. Präsenz im Gottesdienst und in der Gebetsgruppe, Einsatz im Kinderhütedienst und beim Kirchenkaffee, eine sündenfreie Fassade und eine gelungene Familie, Bibeltreue und Spendenbereitschaft. Über die Jahre habe ich aus diesem mannigfaltigen Katalog das eine oder andere ablegen können. Was mich jedoch immer wieder einholt: Ich überlege mir, was andere Leute über mich denken. Ich bin eigentlich recht versöhnt mit mir, schaue aber doch immer wieder, wie viele Likes meine Social-Media-Posts erreichen. Da muss ich mir immer wieder sagen: nicht vergleichen.

Was macht es mit dir zu wissen, dass du nicht mehr vergleichen musst?
Ich zitiere eigentlich nicht oft Philosophen – aber der dänische Denker Søren Kierkegaard hat gesagt: «Das Vergleichen ist das Ende des Glücks und der Anfang der Unzufriedenheit.» Es gibt immer jemanden, der einen grösseren Bonus bekommen hat, der einen teureren Wagen fährt, der mehr Bibelstellen auswendig kann, der beliebter, schöner, lässiger, gesegneter oder einsatzfreudiger ist. Wenn man dieses Vergleichen, Abwägen, Analysieren, Bewerten hinter sich lassen kann, lebt man viel ruhiger und gelassener.

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