«Freude herrscht» war wohl einer der berühmtesten Aussprüche eines Schweizer Bundesrats überhaupt: Denn so gratulierte Adolf Ogi 1992 im Verkehrshaus Luzern Claude Nicollier, dem ersten Schweizer Astronauten im All.
Ogi war und ist ein grosser Kommunikator. Das Buch «So wa(h)r es», zu seinem 70. Geburtstag erschienen, ist der jüngste Beleg dafür – der Titel ist ein echter Ogi. Es zeigt einen Mann, der ein Leben lang auf dem Weg zum Gipfel war: in Wirtschaft, Sport und Politik zuerst auf die nationalen Höhen und dann als Sonderberater von UNO-Generalsekretär Kofi Annan an die Spitze der Vereinten Nationen – und im Gebirge auf die Viertausender.
Der Politiker aus dem Berner Oberland mahnt heute immer wieder und immer mehr Grundwerte an, die auch in der Schweiz zunehmend gefährdet sind. Und mit einer Kraft, die er immer aus seiner Familie und seinen Ursprüngen geschöpft hat, ist Ogi nicht nur zu einem Mann der Worte, sondern auch der grossen Werke geworden. Er brachte Weltmeister hervor, brachte die NEAT in Bewegung und hat dem Sport als Mittel zu Entwicklung und Frieden auf allen Kontinenten zum Durchbruch verholfen.
Der Alt-Bundesrat lässt jedoch zunehmend auch in seine Seele blicken. «Dölf» Ogi sucht immer wieder Wege, um seine Trauer zu bewältigen. «Wir sind fragend, suchend und haben die Antwort noch nicht gefunden. Warum müssen Kinder vor Eltern sterben?» Diese Frage bewegt ihn, denn sein Sohn Mathias starb 2009 mit 35 Jahren an Krebs.
Antworten auf diese Fragen sucht Adolf Ogi zunehmend auch in der Bibel und im christlichen Glauben. Darüber spricht er in diesem Talk.