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TV-Moderator Ruedi Josuran mit Gast Doris Lindsay
TV-Moderator Ruedi Josuran mit Gast Doris Lindsay | (c) ERF Medien

Auf Mission in Kapstadt

Doris Lindsay lebt mit ihrer Familie in Südafrika.
Publiziert: 19.06.2023

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Von Jan Lobsiger

Auswanderer-Geschichten sind populär. Bei der Familie Lindsay aber geht es um mehr als das Abenteuer in der Ferne: «Gott rief uns nach Kapstadt. Es war und bleibt eine Berufung, die wir fest gespürt haben», sagt Doris Lindsay. Gott führte Lindsays nach «Ocean View», einem Stadtteil der südafrikanischen Millionen-Metropole. Hier setzen sie sich für die junge Generation der Stadt ein.

Doris Lindsay wollte schon als junge Frau in die Mission. Am liebsten hätte sie auf ihre Ausbildung zur Floristin verzichtet und sich gleich nach der Schule ins Ausland aufgemacht. Früh erlebte sie: «Gott will mein Leben und hat einen Plan: Er ruft mich vollzeitlich und kompromisslos in die Mission.» Nach der Berufslehre arbeitete sie unter anderem in einer Blumengalerie, als Flight-Attendant und in einem Reisebüro. Derweil baute sich ihre Leidenschaft für die Jesus-Nachfolge, Theologie und Jüngerschaft weiter aus. Doris Lindsay lernte in dieser Zeit auch ihren Mann Stefano kennen, der ihre Lebensansichten und die Freude daran teilt. 1996 heirateten sie.

Wann sendet uns Gott nach Kapstadt?
Als junges Ehepaar waren Lindsays mehrmals in Südafrika und spürten, dass sie von Gott irgendwann in dieses spannende Land gerufen werden. Doch die Frage war nur: Wann? Eine Antwort blieb aus und das Paar damit vorerst in der Schweiz, wo die Beiden in die Kirchenarbeit einstiegen, theologische Weiterbildungen besuchten und zusammen eine Jüngerschaftsschule leiteten. Bei einem Auslandseinsatz mit den Schülerinnen und Schülern ging die Reise erneut nach Südafrika. Beim Besuch einer christlichen Arbeit vor Ort wurde der Eindruck und das Herz für das Land erneut gestärkt.

In Kapstadt
2012 und mit mittlerweile drei Kindern reisten Lindsays nach Kapstadt aus. Im Blick und Fokus: die sogenannten «Townships». Diese Stadtviertel sind eng mit den Begriffen «Ausgrenzung» und «Rassentrennungspolitik», der sogenannten Apartheid, verbunden. Sie stehen symbolisch für Armut, Unterdrückung und Perspektivenlosigkeit. Lindsays dienten den Menschen vor Ort, erlebten Verluste, Tragödien und schwierige Momente. Sie arbeiteten im Gefängnis, in Schulen und auf der Polizeistation, erlebten dabei die schlimmen und tragischen Lebensumstände der jüngeren Generation der «Townships»: Gangs, Drogen, Gewalt und überforderte junge Mamas und Papas schlagen sich dort durch den Alltag. Die jungen Frauen und Männer Kapstadts wuchsen Lindsays ans Herz.

Das Herzensprojekt: «HopeTown»
Seit 2016 setzen Lindsays mit ihrem eigenen Projekt «HopeTown» ein Zeichen in der Stadt: «HopeTown» will sich, gemäss eigens formulierter Motivation und DNA, in die zerbrochene Generation junger Menschen in Südafrika investieren und sie mit der Liebe Jesu lieben. Im «Haus der Hoffnung» gibt es Gemeinschaft und Perspektive. Im Jugendhaus und in den Angeboten von «HopeTown» treffen sich weit über 100 Kinder. Die Aktivitäten reichen von Tanzen, Schulnachhilfe bis hin zu Unihockey. Überall begegnen die Kinder Leitern, die zu Vorbildern werden. In Praktika können sich junge Einheimische in verschiedenen Arbeitsbereichen Fähigkeiten zulegen, die ihnen für ihre Zukunft helfen können. Mittendrin und in der Verantwortung ist die Familie Lindsay auf einer Mission: Unweit des Kaps der Guten Hoffnung sind sie im Einsatz für die junge Generation Kapstadts.

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