«Ich fühlte mich von Gott beraubt», sagt Ruth Hasler, die ihren Sohn Lukas verlor. Das eigene Kind, das man liebt, für immer loszulassen braucht Zeit, sehr viel Zeit. Jeder braucht seine eigenen Rituale, um sich in einem langen, schmerzhaften Prozess zu verabschieden. «Immer wieder hole ich die Fotos hervor und höre nochmals die Abdankungsfeier», erzählt Ruth Hasler. Es tut ihr gut, mit anderen über ihren Verlust zu sprechen. «Die Gewissheit, dass Lukas im Himmel ist und wir uns wiedersehen, gibt mir Kraft.» Damit ist der Verlust nicht weggewischt, doch es vermittelt Lichtblicke in traurigen Stunden.
Peter Schulthess ist Notfallseelsorger und Autor des Buches "Hiobsbotschaft". Mit seinen Berichten und Reflexionen weckt er die Hoffnung, dass das Leben auch nach Schicksalsschlägen und traumatischen Erlebnissen weitergehen kann – und wie der Weg aus dem Dunkel in kleinen Schritten begangen werden kann.