Am 29. November 2020 kommt die Konzernverantwortungsinitiative vors Volk. Diese Initiative will Grosskonzerne mit Sitz in der Schweiz verbindlich dazu verpflichten, die Menschenrechte bei ihrer Produktion im In- und Ausland einzuhalten, die Bevölkerung zu schützen und die Schöpfung zu bewahren statt auszubeuten. Firmen, die sich nicht an die gesetzlichen Vorgaben halten, sollen künftig von Schweizer Gerichten zur Rechenschaft gezogen werden können.
Praktisch alle Kirchen, Freikirchen, christlichen Hilfswerke und Parteien unterstützen dieses Vorhaben – sie argumentieren mit Nächstenliebe und Schutz der Menschenwürde. Allerdings gibt es auch kritische Stimmen innerhalb der Kirchen. Sie werfen der Initiative Moralismus, Konfrontationskurs und rechtsimperialistische Züge vor und unterstützen den Gegenvorschlag. Zudem befürchten sie, dass die einseitige Argumentation der Kirche zu einer Zweiklassengesellschaft innerhalb der Kirche führen kann.
Wir reden mit Pfarrer Christoph Sigrist (reformierter Pfarrer im Grossmünster und Stiftungsrat HEKS Zürich) und Pfarrer Ulrich Knöpfel (reformierter Kirchenratspräsident Glarus und Mitglied des EKS-Rats) über die Argumente und Gegenargumente.