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Familie Lehmann-Maldonado
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Meine Eltern: Gekidnappt und ermordet

Publiziert: 16.10.2014

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Die Bolivianerin Mery Maldonado-Lehmann verliert ihre Eltern auf brutale Art und Weise. Vater und Mutter werden entführt und bleiben zuerst zwei lange Monate verschwunden. «Für mich waren keine Nachrichten die schlimmsten Nachrichten. » Dann die traurige Gewissheit: Beide wurden ermordet. Die junge Frau fällt in eine tiefe Lebenskrise.

«Ich bin dankbar, hat mich Gott in die Schweiz geführt», erzählt Mery Maldonado rückblickend, «obwohl der Start aufgrund der Sprachbarriere sehr schwierig war.» Heute arbeitet sie selber als Spanischlehrerin und betreibt eine eigene Sprachschule. Mit ihrem Ehemann Stephan und den zwei gemeinsamen Kindern lebt sie in Bremgarten AG. Die Mutter ist dankbar für ihre heutige Lebenssituation: «Meine Kinder haben die Familie, die ich mir gewünscht habe.»

Allein zu Hause
Während der Schulzeit lebt Mery Maldonado mit ihren Eltern und den fünf Geschwistern in der Millionenmetropole El Alto in einer kleinen Wohnung. Wochenlang sind die Kinder auf sich alleine gestellt. Die Eltern sind fast rund um die Uhr geschäftlich unterwegs. Aber durch den rentablen Job der Eltern als Geldwechsler wächst der Wohlstand der Familie – und sie können sich ein eigenes Haus leisten: «Es schien bergauf zu gehen.»

Spurlos verschwunden
An einem Montag verlassen die Eltern frühmorgens das Haus und kehren viel zu lange nicht mehr zurück. «Wir wussten, dass etwas nicht stimmte.» Das ungute Gefühl wird am Abend bestätigt: Die Eltern wurden entführt. Zwei lange Monate fehlt von ihnen jede Spur. Unzählige Suchaktionen bleiben erfolglos. In dieser Zeit studiert Mery Maldonado Linguistik an der Universität: «Ich war überhaupt nicht mehr bei der Sache und verpasste wegen der Suchaktionen enorm viel Stoff.» Verzweifelt richtet sie im Schulbus ein Stossgebet nach oben: «Gott, gib mir meine Eltern zurück – tot oder lebendig.» Nur ein paar Minuten später erfährt die junge Studentin über das Radio, dass ihre Eltern gefunden wurden. Ermordet – wie sich später herausstellt.

Neustart in der Schweiz
Lange Zeit verdrängt die junge Frau den Tod von Vater und Mutter. «Ich redete mir ein, dass es gar nicht meine Eltern waren in den Särgen.» Doch die Realität holt sie nach und nach ein. Nach zwei Jahren erreicht Mery Maldonado den Tiefpunkt ihres Lebens. «Ich wusste, ohne Hilfe von oben schaffe ich es aus diesem Loch nicht raus.» Sie bittet Gott, dass er sie aus dieser Situation befreit. Dann kommt ein Telefon aus der Schweiz von einer Tante – sie bezahlt Mery Maldonado ein Flugticket nach Zürich. «Diese Chance wollte ich nutzen und packte meine Koffer.» Seither ist über ein Jahrzehnt vergangen – und viel Unerwartetes passiert. Die ganze Lebensgeschichte von Mery Maldonado ist zu sehen im FENSTER ZUM SONNTAG-Talk «Meine Eltern: Gekidnappt und ermordet».

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