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Thomas Middlehoff | (c) ERF Medien

Spitzenmanager scheitert und startet neu

Bis zu seiner Verurteilung war Thomas Middelhoff der Hai im Fischbecken.
Publiziert: 17.08.2019

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Thomas Middelhoff gehörte zur Wirtschafts- Elite dieser Welt, zur absoluten Crème de la Crème unter den Top-Managern. Ein Foto aus dem Jahr 1995 zeigt ihn anlässlich einer Konferenz mit Business-Grössen wie Steve Jobs, Michael Dell, Bill Gates und Jeff Bezos. Der Deutsche war damals auf Augenhöhe mit den ganz Grossen. Heute sagt er über dieses Erinnerungsstück: «Jeder auf diesem Foto scheiterte einmal, aber nur einer auf dem Bild ist komplett gescheitert und landete im Gefängnis … nämlich ich, Thomas Middelhoff.»

Der 14. November 2014 ist für Thomas Middelhoff ein Schlag ins Gesicht. Wegen Untreue und Steuerhinterziehung steht der damals 61-Jährige vor dem Richter. Die Deliktsumme beträgt fast eine halbe Million Euro. Zu seinem eigenen Erstaunen und unter viel Aufmerksamkeit der Medien wird er, der einst bestbezahlte Boss Deutschlands, zu drei Jahren Gefängnis verurteilt. Das Gericht sieht die Anklagepunkte als gerechtfertigt. «Vor meiner Familie verhaftet zu werden, war schrecklich. Als ‹Familienoberhaupt› hatte ich total versagt», erinnert sich der fünffache Vater Thomas Middelhoff. Seine spektakuläre Manager-Karriere endet an diesem verhängnisvollen Tag.

Die Vorzüge eines Manager-Lebens

Bis dahin lenkt Thomas Middelhoff von seinem Schreibtisch aus als Big-Boss zuerst die Geschäfte des Mediengiganten «Bertelsmann» und später des mittlerweilen liquidierten Handelskonzerns «Arcandor». Er schürt Milliarden-Deals für seine Arbeitgeber und erntet fürstliche Belohnungen. Bis zu seiner Verurteilung lebt er in Saus und Braus: das grösste Hotelzimmer, der Helikopter als Transportmittel zur Arbeit und dank der «Concorde» die Möglichkeit von zwei Sitzungen auf zwei unterschiedlichen Kontinenten – an einem Tag.

Wende im Gefängnis und Behindertenheim

«Ich war kein demütiger Mensch im Leben. Ich war hochmütig, ich war arrogant und ich liess mich von der Gier nach öffentlicher Anerkennung antreiben», bilanziert Thomas Middelhoff heute. Wenn er sich an damals zurückerinnert, an seine Arroganz und seinen Egoismus, versteht er das verhängte Strafmass.

Der Gefängnisaufenthalt und die Arbeit als Freigänger in einem Behindertenheim verändern ihn nachhaltig. Im Gefängnis liest er die Bibel, besucht die Messe und geht zur Beichte. «Das war für mich ein Hoffnungsschimmer und gab mir sogar Freude und Dankbarkeit», so Thomas Middelhoff. In seiner Arbeit als Hilfskraft in einer Behinderteneinrichtung lernt er, demütig zu sein. Er sieht, wie schlecht es anderen Menschen gehen kann und erlebt deren Nähe und Dankbarkeit für seine Arbeit fernab der Millionen-Deals.

Thomas Middelhoff ist heute wieder auf freiem Fuss, wenn auch nur auf Bewährung. Er lebt vom pfändungsfreien Teil seiner Pension von «Bertelsmann», schreibt Bücher und hält Vorträge. Er spricht dort auch über die sieben Todsünden im Leben eines Topmanagers. «Nach den Vorträgen kommen manchmal Manager auf mich zu und sagen: ‹Sie haben mir die Augen geöffnet.›»

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