Die Religionsfreiheit ist eines unserer wichtigsten Güter. Sie in unserer Verfassung fest verankert. Doch in immer mehr Ländern wird dieses Grundrecht eingeschränkt. Häufig betroffen sind Christen, die damit leben müssen, dass ihre innere Überzeugung nicht legal ist und schwere Folgen haben kann.
In der Schweiz ist es selbstverständlich, dass wir selbst entscheiden können, wie wir die Welt sehen, was wir glauben – und was nicht. Niemand würde auf die Idee kommen, uns vorzuschreiben, ob und zu wem wir beten, mit wem wir uns treffen, oder welche Meinung wir öffentlich äussern dürfen. Diese Rechte gehören zu den Grundlagen unserer Freiheit.
Doch wie wäre es, wenn unsere inneren Überzeugungen nicht frei wären? Wenn wir fürchten müssten, gemobbt zu werden, unseren Job zu verlieren oder sogar mit Gewalt, Gefängnis und Tod rechnen müssten, weil wir nicht den richtigen Glauben haben?
All das scheint unvorstellbar, doch vielen Menschen auf der Welt geht es so. Das spüren besonders die religiösen Minderheiten, zu denen in etlichen Ländern auch die Christen zählen. Der sogenannte «Weltverfolgungsindex» der Hilfsorganisation «Open Doors» spricht mittlerweile von 260 Millionen Christen, die schweren Verfolgungen ausgesetzt sind – Tendenz steigend.
Dabrina Bet-Tamraz ist vor zehn Jahren aus dem Iran in die Schweiz geflüchtet. Sie war mehrfach verhört worden, auch unter Androhung von Folter. Schliesslich wurde sie zu fünf Jahren Gefängnis verurteilt. Ihr Vergehen: Sie arbeitete in einer Kirche mit, die ihre Gottesdienste in der Landessprache Persisch hielt, statt im traditionellen Aramäisch. Heute kämpft Dabrina für Religionsfreiheit und sprach schon vor der UNO und im Weissen Haus.
In Indien ist die Zahl der Übergriffe auf Christen massiv gestiegen seit die hinduistisch-nationalistische Partei 2014 an die Macht gekommen ist. Ravi und seine Frau Veena leben im Norden Indiens und werden immer wieder angegriffen und beschimpft. Sie sind keine Einzelfälle. Viele Mitarbeiter der christlichen Hilfsorganisation «Inter-Mission» spüren eine verstärkte Aggression in den letzten sechs Jahren. «Inter-Mission» unterstützt seit 33 Jahren Schulen und verschiedene Bildungsprojekte in Indien.
Im Bundeshaus hat sich eine Gruppe von Nationalräten zusammengefunden, die sich für verfolgten Christen einsetzen wollen. Mit der Unterstützung des Hilfswerks «HMK Hilfe für Mensch und Kirche», schreiben die Parlamentarier Briefe an ausländische Botschaften und Regierungen, um inhaftieren Christen zu helfen – schon mehrmals mit Erfolg.