Diese Aussagen namhafter Naturwissenschaftler lassen erahnen, dass Wissenschaft und Glaube nicht zwei Ebenen sein müssen, die sich gegenseitig zu bekämpfen oder auszuschliessen haben, sondern sich ergänzen können. Sie beschreiben unterschiedliche Felder, Modelle und Wirklichkeiten. Physikprofessorin Barbara Drossel formuliert es so: «Wichtig ist der Glaube an eine objektive Wahrheit über die wir etwas erfahren können. Dabei braucht es die Bereitschaft und auch Demut, sich korrigieren zu lassen. Beide Bereiche lehren uns etwas über Gott und ergänzen sich toll. Dort wo die Wissenschaft Grenzen hat kann der Glaube liefern und umgekehrt.»
Die «VBG» befassen sich seit über 70 Jahren mit dem Thema Denken und Glauben. Dies auf hohem Niveau. Die VBG-Mitarbeiterin und Sprachwissenschaftlerin Johanna Mahler-Gündel ermutigt junge Menschen jegliche Fragen zuzulassen und ihnen so gut als möglich auf den Grund zu gehen.
Dieses Ziel verfolgt auch das «Festival of Thought» in Zürich. Fragen rund um das Leben, Sinn, Moral, Integrität, Glaube und Kultur wurden ausgetauscht und Lösungen besprochen. Einer der Referenten war der britische Mathematikprofessor John Lennox. In seinem Referat an der ETH Zürich widersprach er der gängigen These, dass die Wissenschaft Gott «begraben» habe.
Keine Angst zu haben über den Glauben nachzudenken, das wünscht sich Theologieprofessor Ralph Kunz. Nachzudenken sei etwas Wunderschönes und habe sehr viel mit Leidenschaft für Gott zu tun, sagt er.