An der StopArmut-Konferenz vom 25. März 2023 ist der Autor und Theologe Thomas Weissenborn einer der beiden Hauptredner. Sein Vortrag heisst «MehrWERT: Genug aus dem Glauben schöpfen». Er hat unter anderem das Buch «Christen in der Konsumgesellschaf» geschrieben.
Für Weissenborn ist klar, dass Konsum ein spirituelles System ist. «Die meiste Werbung wirbt kaum mit dem Produkt, sondern mit Dingen, die in den klassischen religiösen Bereich gehören: Glück, Sinn, Liebe, Freundschaft, Gemeinschaft.»
Konsum ist also mit Spiritualität verknüpft. Unsere Motive für einen Kauf seien selten unsere Grundbedürfnisse. Er hängt meistens mit Belohnung oder dem Wunsch nach einem gesteigerten Selbstwertgefühl zusammen.
Wir Menschen würden uns viel zu fest über unsere Käufe definieren. «Unsere Konsumgüter sind mit einem Status aufgeladen. Jeder weiss im Grunde, welchen Status bestimmte Dinge haben», sagt Weissenborn. Wenn wir uns jedoch ein Produkt nicht mehr leisten können, stufen wir uns zurück. Der Druck, den wir uns selbst machen, ist grösser als derjenige, der von aussen kommt.
Man kann sich Gedanken machen, was man wirklich braucht. Dann findet man Dinge, auf die man verzichten kann. Dadurch kann das Konsumverhalten reduziert werden. Weissenborn nennt ein Beispiel aus seinem eigenen Alltag: «Ich fahre so wenig wie möglich Auto. Meine gesamte Alltagsmobilität wickle ich mit dem Fahrrad ab.»