In der Schweiz gibt es zurzeit rund 60 Orte, welche an die Verbrechen des Nationalsozialismus und seiner Opfer erinnert. Allerdings stammen alle aus privater Initiative, eine nationale und offizielle Gedenkstätte fehlt bis jetzt. 2021 wurden deshalb zwei Motionen für ein Schweizer Memorial eingereicht, welche nun im März 2022 von beiden Kammern des Parlaments angenommen wurden.
Eine breite Unterstützung für das Memorial war absehbar. Trotzdem löst der einstimmige Entscheid des Parlaments Freude aus. «Das zeigt, dass man bereit ist, sich der Vergangenheit zu stellen und Erinnerungskultur aufrechtzuerhalten. Die breite Abstützung ist extrem wichtig für das Projekt», erklärt Jonathan Kreutner (Generalsekretär Schweizerischer Israelitischer Gemeindebund SIG).
Für die Verantwortlichen beginnt nun die eigentliche Arbeit. Auch die Regierung hilft mit: Bei der EDA ist eine Stelle mit der Umsetzung des Memorials betraut. Es wird allerdings nicht nur ein Ort der Erinnerung, sondern auch der Vermittlung sein. Deshalb braucht es einen Platz in der Stadt Bern, wo nicht boss ein Denkmal hingestellt wird, sondern ein Ort der Vermittlung. Vor allem junge Menschen wie Schulklassen sollen sich dort mit der Thematik auseinandersetzen können.