In der Mitte des Lebens, also mit etwa 40 bis 50 Jahren, kommen viele Menschen in eine Midlife-Crisis. Diese Krise ist laut dem Psychologen Tarek El Daour ein sozialpsychologisches Phänomen ohne diagnostischen Rahmen, wie es auch Burnout und Hypersensibilität sind. Es ist zwar keine Krankheit, es können aber durchaus Symptome wie bei einer mittelgradigen Depression auftauchen.
Die Midlife-Crisis sei wie eine zweite Pubertät, sagt El Daour. Denn in der ersten Pubertät ist ein Kind zwar nicht mehr wirklich ein Kind, aber trotzdem noch nicht erwachsen, sondern in einer Zwischenphase. So verhält es sich auch bei Erwachsenen in der Midlife-Crisis, die sich in einer Art Zwischenland befinden.
In dieser Phase können der Beruf und die Partnerschaft auf dem Prüfstand stehen, die Betroffenen erleben eine emotionale Instabilität. Vielleicht sind sie körperlich nicht mehr so fit wie früher. Menschen in der Midlife-Crisis ziehen eine Bilanz ihres bisherigen Lebens. «Du hast dir vielleicht viele Dinge vorgenommen, die nicht eingetroffen sind. Das kann massiv irritieren», weiss El Daour. Die Midlife-Crisis können wir jedoch auch als Chance sehen, wie er in der Psychohygiene-Episode «Midlife-Crisis und wie sie zur Chance wird» ausführt.