Was gehört sich und was nicht? Was ist normal und was nicht? Hinsichtlich dieser Fragen und was «man macht und man nicht macht» werden wir schon als Kinder geprägt.
«Ich wollte, dass andere mit mir zufrieden sind»
Auch der psychosoziale Berater Marco Wahrenberger kennt dieses Phänomen aus eigener Erfahrung. «Ich war sehr darauf bedacht, nicht aufzufallen, niemanden zu stören, niemanden im Weg zu stehen. Im Rückblick war ich sehr angepasst. Ich wollte, dass andere mit mir zufrieden sind.»
Er erlernte den Beruf des Detailhandelsangestellten in einer Eisenwarenhandlung. Ein Verkäufer will die Kaufwünsche der Kunden herausfinden und ihnen verkaufen, was sie brauchen.
Wahrenberger erzählt: «Mir wurde irgendwann bewusst, dass ich mich hinter meinem Beruf verstecke und gar nicht weiss, wer ich bin. Auch meine Beziehungsgestaltung war oft so, dass ich mich anpasste. Die ersten Beziehungen mit Frauen waren so, dass ich sie versuchte, zufriedenzustellen und ihnen kein richtiges Gegenüber war.»
Er begann, aktiv an sich zu arbeiten und richtete sich beruflich neu aus. «Durch meine Weiterbildungen, die ich für die Beratungstätigkeit unternahm, wurde ich reflektierter und bewusster.» Marco Wahrenberger liess sich immer weniger fremdbestimmen und wurde autonomer.
Unser Leben vermehrt selbst gestalten
Wenn wir uns immer nur nach dem richten, was die anderen wollen, redet man von Fremdbestimmung. Mehr Autonomie, also mehr Selbstbestimmung, wie wir das Leben gestalten wollen, ist das Ziel.
Als psychosozialer Berater arbeitet Wahrenberger mit der Transaktionsanalyse. Dieses psychologische Konzept will die Selbstkompetenz und die Autonomie fördern.
Was uns beim Wachstumsprozess zur Autonomie hilft
Mit Verweis auf den Schweizer Transaktionsanalytiker Leonhard Schlegel erwähnt er folgende Punkte, welche uns bei unserem Wachstumsprozess zu mehr Autonomie helfen: