Hochsensible Menschen nehmen Eindrücke und Empfindungen nicht nur ganz intensiv wahr, sondern für sie ist es häufig auch sehr anstrengend, alle diese inneren und auch äusseren Reize zu verarbeiten. Das weiss die psychosoziale Beraterin Karin Rappo aus eigener Erfahrung. Und sie weiss auch, wie Betroffene damit umgehen können.
Das ist einmal die Zeitplanung. Wenn man wie viele Hochsensible sehr begeisterungsfähig ist und viele Idee hat, dann ist die Gefahr gross, dass die Agenda einfach zu voll wird. Da sei es ganz wichtig, Puffzeiten einzuplanen, wo sie sich selbst sein und ihre Erlebnisse verarbeiten können, sagt Rappo. Nach einer Reise plant sie beispielsweise einen halben Tag ohne Termine ein.
Körperliche Entspannung ist sehr wichtig, ob man nun Sport betreibt oder spazieren geht. Ein Spaziergang in der Natur hilft, runterzufahren und sich von der Reizüberflutung zu erholen.
Die Antennen von hochsensiblen Menschen sind zwar immer auf Empfang, der sich nun mal nicht abstellen lässt. Aber die Antennen können in Schönes eingetaucht werden, beispielsweise Musik hören oder kreative Tätigkeiten wie Nähen, Töpfern, Floristik oder ein Instrument spielen.
«Sich gut abgrenzen lernen ist für jeden Menschen wichtig, aber für Hochsensible ganz besonders, weil sie ja so viel spüren und wahrnehmen, gerade auch von Menschen. Das kann man lernen», erklärt Rappo. Hochsensible Menschen müssen lernen, dass sie nicht für alles verantwortlich sind. Rappo verwendet hier das Bild vom eigenen Garten, der auch gepflegt sein will und nicht zugunsten von anderen Gärten vernachlässigt werden darf.