Der Begriff «Mindset» taucht im Zusammenhang mit der Thematik von Denken und Gedanken auf. Die Psychotherapeutin Julia Wegmann erklärt: «Beim Mindset sprechen wir von einer persönlichen Ansammlung von Glaubenssätzen. Es sind tief verankerte Überzeugungen, die wir über uns, andere Menschen und die Welt haben. Sie entstehen durch unsere Lernerfahrungen.»
Geprägt werden unsere Glaubenssätze in der Kindheit vor allem durch Bezugspersonen, also die eigenen Eltern und später durch die Lehrer. Wir erfahren durch Rückmeldungen, wie wir von anderen Menschen wahrgenommen werden.
Wenn die Glaubenssätze negativ sind, spricht man von einem inneren Kritiker. In einer Therapie wird versucht, diesen Kritiker zu entmachten und den negativen Gedankenkreislauf zu durchbrechen.
Neben den negativen Glaubenssätzen gibt es auch solche, die uns ermutigen und vorwärtsbringen. Diese können je nach Situation aber auch negative Auswirkungen haben. Wenn ein Glaubenssatz nämlich nicht mit unseren Gefühlen übereinstimmt und wir Anleitung und Unterstützung brauchen.
«Manchmal muss ich jemanden emotional abholen. Wir haben ja auch eine bedürftige Seite. Wir haben auch innere Anteile, die gehört und gesehen werden möchten», sagt Wegmann.
Wenn wir beispielsweise traurig sind, müssen wir das sagen können und Trost erhalten, bevor es darum geht, eine Lösung zu finden. «Manchmal besteht die Gefahr, dass man zu schnell das Problem lösen möchte und dann Lösungsvorschläge, gute Tipps, gut gemeinte Ratschläge, schön klingende Sätze gibt, die das Positive anregen sollen.» Wenn wir jedoch noch zu stark in den Gefühlen stecken, brauchen wir eine Bewältigungsstrategie, die uns erst einmal hilft, die Gefühle zu bewältigen.