Beten ist ein wichtiger Bestandteil des christlichen Glaubenslebens und behält gleichzeitig etwas Geheimnisvolles. Es sei kein magisches Konzept und man könne mit dem Gebet nichts erzwingen, erklärt Daniel Zindel. Er ist Gesamtleiter der sozialen Stiftung «Gott hilft».
«Gebet öffnet in unseren Herzen und in unserem Denken einen Raum.» Er spricht in diesem Zusammenhang von einer Horizonterweiterung. Beim Beten sehen wir nicht nur unsere eigenen Möglichkeiten, sondern auch diejenigen von Gott.
Beten, also der Dialog mit Gott, ist eine Form mit unseren Gefühlen umzugehen. «Das schafft Entlastung», sagt Zindel. Das bedeutet jedoch nicht, dass sich alle negativen Gefühle in Luft auflösen. Beim Beten würden negative Gefühle wie Eiter aus einer Wunde abfliessen. «Innerseelisch geschieht eine Gefühlsregulierung und von Gott kommt etwas Neues herein», erklärt er.
Gebete sind also keine Zaubersprüche, welche alles Negative auflösen. Aber sie sind ein Anfang für Schritte in einem Prozess, den wir zusammen mit Gott machen. «Es braucht viel Barmherzigkeit und Geduld mit sich», so Zindel.