«Und vergib uns unsere Schuld, wie auch wir vergeben unseren Schuldigern», heisst es im Vaterunser. Vergebung ist ein zentraler biblischer Begriff. Doch was steckt dahinter?
Je echter und tiefer jemand um Vergebung bittet, desto einfacher ist es für die andere Person zu vergeben, erklärt Matthias Küng (evangelischer Pfarrer in Thayngen SH). Wer seinem Gegenüber jedoch nicht vergibt, schadet sich selbst. Man bindet und blockiert Lebenskraft und Lebensfreude, wenn man sich weigert zu vergeben, hält Küng fest. «Man kann ein ganzes Umfeld und sich selbst damit vergiften und belasten.» Deshalb ist es wichtig auch dann zu vergeben, wenn die andere Person ihren Fehler nicht versteht und einsieht.
Und wenn das Vergehen das anderen gravierend ist? Gefühle wie Wut und Trauer gehören zum Leben, das zeigen die Psalmen in der Bibel. Gefühle sollen zugelassen werden. Und schliesslich steht uns Gott bei, auch dann wenn es um Vergebung geht.