Inwiefern besteht ein Zusammenhang zwischen Glück und Glaube? Der Arzt René Hefti ist Leiter des Forschungsinstitutes für Spiritualität und Gesundheit (FISG) und Dozent an der Universität Basel. Er hat sich mit dieser Frage auseinandergesetzt und sagt: «Wenn man gläubige Menschen fragt, ob sie glücklich sind, würden das viele bejahen.» Berührungspunkte zwischen Glauben und Glück seien Freude, positive Lebensperspektive und Verbundenheit. «Es sind Faktoren, die vor allem längerfristig glücklich machen», erklärt Hefti.
Heutzutage ist das Glück fast immer auf den Moment bezogen. Der Glaube kann uns jedoch ein langfristiges Glück geben. Wobei es durchaus auch ein kurzfristiges gibt. Nämlich dann, wenn Gott uns etwas schenkt oder uns etwas zufällt, das wir nicht gesucht haben.
Hefti weist auf die Bergpredigt hin, wo in den Seligpreisungen das Glück noch auf eine andere Art angesehen wird. «Es kommt ein ganz anderer Aspekt hinzu. Glück ist nicht etwas, das von rein äusseren Faktoren abhängt, sondern uns sogar in Leid und Schwierigkeiten erreichen kann.»
Als Arzt hat Hefti mit depressiven Menschen zu tun. Ihn beeindruckt, wenn solche Menschen trotz ihrer Situation dankbar sind. «Glück, Freude und die positive Lebensenergie des Glaubens kann auch in schwierigen Situationen immer noch vorhanden sein.» Und er hält fest: «Dass der Glaube eine anhaltende und tiefgehende Quelle von Glück sein kann, ist eine wichtige Botschaft für die Welt.»