Von Michelle Boss
Eigentlich hatte ich den Text zu dieser Kolumne schon halb fertig im Kopf. Es sollte um Freiwilligen-Arbeit gehen, ohne die unglaublich viele Vereine, Kirchen und Werke einen Grossteil ihrer Angebote einstellen müssten. Um Menschen, die praktisch ihre ganze freie Zeit dem freiwilligen Engagement widmen, und um die Gefahr der Selbstausbeutung, die darin liegt. Ich wollte darüber schreiben, dass eine Spannung besteht zwischen dem Bedürfnis, gute und wichtige Angebote aufrechtzuerhalten, und der Pflicht, Freiwillige sorgsam zu behandeln und zur Not auch vor sich selbst zu schützen.
Es wäre ein guter Text geworden. Aber Sie können ihn an dieser Stelle nicht lesen. Denn wenn ich an den Begriff «Engagement» denke, drängt sich mir zurzeit eine andere Gruppe von Menschen auf: das ERF Medien-Team. Wir haben turbulente Monate hinter uns. Der Umbau unserer Räumlichkeiten hat von uns allen viel Flexibilität erfordert. Zeitgleich haben viele von uns weitere grosse Projekte gestemmt. Und dennoch war die Stimmung so gut wie immer angenehm. Die Ausnahmesituation zeigte mir immer wieder, dass Engagement sich auch in kleinen Gesten zeigen kann. In Anteilnahme an denjenigen Teammitgliedern, die dem Staub, Chaos und Lärm der intensivsten Umbauphase nicht entfliehen konnten. In der Bereitschaft, Planänderungen ohne grosses Murren hinzunehmen. In gegenseitiger Unterstützung in all den unvorhersehbaren Schwierigkeiten, die im Alltag immer mal wieder auftauchten. Das engagierte Team von ERF Medien erfüllt mich mit grosser Dankbarkeit.
Doppelt intensiv war diese Zeit für das Team von Radio Life Channel. Wenn Sie dieses Magazin in Händen halten, werden wir kurz vor Abschluss eines Grossprojekts stehen. Im vergangenen Jahr haben wir einerseits ein umfassendes Podcast-Portfolio entwickelt und andererseits unser Radioprogramm einer gründlichen Überprüfung und anschliessenden Überarbeitung unterzogen. Obwohl von Anfang an klar war, dass dieses Projekt Veränderungen der Arbeitsweise und Jobs unserer Teammitglieder mit sich bringen würde, war unser gesamtes Team von Anfang an mit an Bord. Alle waren bereit, sich auf den Prozess einzulassen und all dem Neuen eine Chance zu geben.
Und nicht nur das: Das gesamte Team arbeitete intensiv am Projekt mit Befragungen, Brainstormings, Test-Sendungen, Pilot-Folgen etc. mit. Und neben all dem hielten sie den «Courant normal» aufrecht und übernahmen Verantwortung, wenn wir als Co-Leitung komplett absorbiert waren. Dass die intensivste Phase zeitgleich mit dem Umbau geschah, lässt erahnen, wie gross der Einsatz aller tatsächlich war.
Hätten wir ein Team, das «Dienst nach Vorschrift» absolviert, hätten wir spätestens auf halber Strecke die Segel streichen müssen. Das neue Programm und die vielen neuen Podcasts, die wir Ihnen ab dem 4. September präsentieren, verdanken Sie dem Engagement jedes einzelnen Teammitglieds.
Deswegen lesen Sie an dieser Stelle keine scharfsinnige gesellschaftliche Analyse – sondern etwas viel Wichtigeres: ein riesengrosses DANKESCHÖN.