Die Theologin, Journalistin und Autorin Jacqueline Straub möchte die erste Priesterin in der römisch-katholischen Kirche werden. Und sie setzt sich für Reformen in der Kirche ein. Dafür macht sie sich mit Büchern, in den sozialen Medien und in Interviews stark.
«Ich hätte gern eine gleichberechtigte Kirche. Alle Menschen, die sich für den PriesterInnen-Dienst berufen fühlen, sollen das leben dürfen. Nicht nur Männer, die zölibatär leben.» Straub wünscht sich einen guten Umgang mit Menschen: Die Missbrauchsskandale sollen aufgedeckt, Randgruppen in der Kirche beachtet werden. «Ich wünsche mir, dass Jesus mehr das Zentrum ist. So wie Jesus gelebt hat, soll auch in unserer Kirche gelebt werden.»
Ihr Einsatz löst bei anderen Menschen etwas aus. «Ich bekomme immer wieder Rückmeldungen, dass Menschen durch das, was ich tue, mutig werden. Sie fühlen sich inspiriert.» Sie glaubt, dass sie in einem gewissen Bereich durchaus eine Mutmacherin sein kann.
Straub hält fest: «Wir sind alle dazu animiert, Mutmacherinnen für andere Menschen zu werden.» Wenn das geschehe, breite sich die Ermutigung aus. «Ein Kollektiv kann etwas verändern.»
Manchmal braucht allerdings auch sie Mutmacherinnen, damit sie weitermacht. Weil auch sie Momente hat, wo sie sich entmutigt fühlt. «Wichtig ist dann aber, dass ich nicht in diesem Tief steckenbleibe. Sondern überlege, warum ich das alles eigentlich mache.» Und dann wird ihr wieder klar: «Weil ich glaube, dass es das Richtige und im Sinne von Jesus Christus ist.»
In Momenten der Mutlosigkeit wird Jacqueline Straub von anderen Menschen ermutigt. «Nicht nur ich muss diejenige sein, die anderen Mut macht. Sondern auch andere Menschen machen mir Mut, damit ich wieder Kraft habe weiterzugehen.»