In den vergangenen Wochen sind die Bestimmungen im Zusammenhang mit der Corona-Pandemie strenger geworden. Zurzeit sind jedoch noch Gottesdienste bis 50 Personen erlaubt. Wieso werden Kirchen nicht so streng behandelt?
Peter Schneeberger ist Präsident des Verbands Freikirchen Schweiz (VFG). Er meint, der wichtigste Grund dafür sei, dass Kirchen systemrelevant für das ganzheitliche Wohl der Menschen sind. Bis jetzt hätten sie sich immer vorbildlich an die Schutzkonzepte gehalten, welche sie selbst entwickelt haben.
Ein weiter Grund sei, dass im Frühling keine Ostergottesdienste stattfanden und der Bundesrat nun mit Weihnachten kein weiteres wichtiges Fest des Kirchenjahres absagen wollte. Schneeberger vermutet, dass einigen Bundesräten kirchliche Feiern viel bedeuten und sie deshalb für die Kirchen eine Ausnahmeregelung zulassen.
Und überhaupt: «Die Kirche hat einen ganz wichtigen Auftrag gegen die Vereinsamung der Menschen», hält er fest. Auf Weihnachten hin sei ein Wunsch nach Beziehungen, Gemeinschaft, Werten und Tiefe da – diese Dinge können Kirchen bieten. «Darum bin ich glücklich, dass sie dies mit einem Gottesdienst machen dürfen», so Schneeberger.