Machtmissbrauch in Kirchen geschehe in verschiedenen Bereichen und auf verschiedene Arten, sagt Georg Otto Schmid. Er ist Religionsexperte und Leiter der «Informationsstelle Kirchen – Sekten – Religionen».
Er spricht von religiösem Machtmissbrauch, «wenn Leitungspersonen ihr Amt, ihre Funktion nutzen, um persönliche Ziele zu erreichen.» Der Missbrauch «kann harmlos anfangen, indem sich ein Leiter beispielsweise nicht an die Regeln hält, an die sich die anderen halten müssen.»
Der Missbrauch zeigt sich dann, indem ein Leiter sich für eine Art Reinkarnation oder Neuauflage einer Person aus der Bibel hält, für einen besonderen Menschen innerhalb der Gruppe oder für unfehlbar. Motive sind das klassische Trio Geld, Macht und Sex.