Seit Montag gilt die Covid-Zertifikatspflicht und von diesem Wochenende konkret auch für Sonntagsgottesdienste. Wie die Kirchen damit umgehen, könnte nicht unterschiedlicher sein.
Das Gebäude der FEG Sirnach besitzt eine Empore mit eigenem Ein- und Ausgang. Dies erlaubt es, die Gottesdienstbesucher in zwei Gruppen einzuteilen. Während die Ungeimpften für sich auf der Empore bleiben, sitzt der Rest im Parterre, wie Beat Büschler (Gemeindeleiter und Pastor) erklärt.
In St. Gallen haben sich die Landeskirchen abgesprochen, weder die katholische noch die reformierte Kirche wollen Menschen vom Gottesdienst abschliessen. Es gibt sowohl Gottesdienste für unter als auch für über 50 Personen, so Roman Riegger (Cityseelsorger katholische Kirche im Lebensraum St. Gallen).
Das Grossmünster in Zürich stellt den Gottesdienstbesuchern gratis Tests zur Verfügung. «Jeder soll kommen können, der kommen will», hält Pfarrer Christoph Sigrist fest. Die Tests sollen auch dann gratis bleiben, wenn der Bund ab Oktober deren Kosten nicht mehr übernimmt. «Solange ich Pfarrer im Grossmünster bin und auf dem Kirchenturm stehe, setze ich mich dafür ein», bekräftigt er.
ICF Mittelland will keine Zertifikatspflicht einführen und niemand ausgrenzen. Die Kirche führt deshalb eine 50-Personen-Obergrenze mit Contact Tracing ein, für den Rest wird gestreamt. Sie steckte für diesen Entscheid Kritik ein, will aber ganz bewusst keine Partei ergreifen für Geimpfte oder Nichtgeimpfte, erzählt Lead Pastor Phil Sternbauer.