Loslassen begleitet uns ein ganzes Leben lang und ist herausfordernd. Ob es nun um einen Umzug an einen anderen Ort geht oder das Loslassen von unerfüllten Lebensträumen.
Die Psychologin Susanne Gisler hält fest: Was wir loslassen möchten oder müssen, ist uns vertraut. Loslassen bedeutet gleichzeitig, dass wir uns auf etwas Neues oder Unbekanntes einlassen müssen. Das erzeugt meistens Angst in uns.
Wenn wir jedoch stehenbleiben und nicht loslassen, verharren wir unter Umständen innerlich. Dadurch sei eine gewisse Entwicklung nicht möglich, so Gisler. Loslassen schafft Platz für Neues. Die Psychologin verwendet das Bild von gefüllten Händen, die nichts mehr aufnehmen und sich auch nicht ausstrecken können.
Beim Loslassen können uns Rituale helfen, wie beispielsweise beim Tod eines Angehörigen und der folgenden Abdankungsfeier. Auf eine ähnliche Weise lasse sich dies auch auf andere Situationen des Loslassens anwenden: beispielsweise, indem wir Zettel verbrennen oder Steine ins Wasser werfen. «Ein Ritual hilft uns symbolisch, etwas an einen anderen Ort zu verschieben statt einfach ins Leere hinaus», so Gisler. Sie betont, dass Loslassen nicht von einem Tag auf den anderen erledigt ist, sondern seine Zeit braucht.