Rituale wie Taufe, Trauung oder Bestattung haben für viele Menschen eine grosse Bedeutung. In der Vergangenheit wurden diese Rituale hauptsächlich von Kirchen durchgeführt. Heute ist das anders: Ein Grossteil der Frauen und Männer in der Schweiz bezeichnen sich als «religionslos» und haben den Bezug zur Kirche verloren. Dies hat auch Auswirkungen auf die Art und Weise, wie Rituale gefeiert werden.
Die Kirche wird immer weniger ins Boot geholt, freie Zeremonien boomen. Wie könnte eine freie Zeremonie, mit christlichem Inhalt aussehen? Und was muss die Kirche ändern, um auch in Sachen Rituale eine Kirche für die Menschen von heute zu sein?
Sara und Cyrill Camenzind haben im Jahr 2022 im Rahmen einer freien Trauung geheiratet und dabei auch ihren jüngeren Sohn getauft. Sie haben zwei Söhne und wohnen in Zürich. Sara arbeitet als Fashion-Designerin und Dozentin. Cyrill hat eine eigene Vermögensverwaltung. Beide arbeiten Teilzeit und teilen sich die Kinderbetreuung.
Ihren grossen Tag haben sie im Tessin gefeiert, im Garten einer alten Ruine. Die freie Trauung führte Primo Cirrincione durch – Zeremonienleiter aus Zürich und ursprünglich Pfarrer.
Sara und Cyrill erzählen weshalb sie sich für eine freie Zeremonie entschieden haben und keine kirchliche Trauung wollten. Wir erhalten einen Einblick in die freie Trauung und Taufe und erfahren, ob dies sehr anders war im Vergleich zu einer traditionellen Trauung. Sie erläutern auch, weshalb sie nicht bloss zivil heiraten und die Taufe am gleichen Tag machen wollten.