Jeder und jede hat eine Vorstellung davon, wie man aussehen sollte, was richtig oder sogar perfekt ist. Wir haben diese äusserlichen Normen verinnerlicht. Wenn wir ihnen nicht entsprechen, schämen wir uns möglicherweise. Dies wird auch als «Bodyshaming» bezeichnet.
Dieses Phänomen beschränkt sich nicht auf Teenager. Und auch nicht auf Frauen, obwohl es laut der psychosozialen Beraterin Bea Grimm ein hauptsächlich weibliches Thema ist, weil es bei Frauen viel häufiger vorkommt als bei Männern.
Das hängt unter anderem damit zusammen, dass Frauen bis heute auf ihren Körper und ihr Äusseres reduziert werden. Und dass sie sich häufiger Gedanken machen, wie sie in ihrem Umfeld auf andere wirken. Erwachsene Männer erhalten weniger Bemerkungen bezüglich ihres Aussehens.
«Wenn wir beschämt werden für etwas, was wir sind und fühlen, sei das emotional oder körperlich, dann verlieren wir den Kontakt zu uns selber», erklärt Grimm. «Ich zeige meinem Gegenüber in einer Beziehung nicht mehr, wer ich eigentlich bin, weil ich mich schäme.»
Unser Gegenüber kennt uns deshalb gar nicht, wie wir eigentlich wirklich sind. Sondern nur die Version, mit der wir gelernt haben, akzeptiert zu sein.