Die Mehrfachkrisen belasten insbesondere die junge Generation. Pro Juventute Schweiz verzeichnet beim Beratungstelefon 147 seit der Corona-Pandemie einen gestiegenen Beratungsaufwand von 40 Prozent. Besonders an Bedeutung zugenommen haben die Themen Ängste, Depressionen und Suizidgedanken.
Auffällig ist dabei, dass nur gerade 30 Prozent der Ratsuchenden männlich sind. Das bedeutet nicht, dass junge Männer weniger Probleme haben. Das habe damit zu tun, was ihnen gesellschaftlich vorgelebt wird und was man von ihnen erwartet, sagt Anja Meier (Mediensprecherin Pro Juventute).
«Psychische Gesundheit ist bei vielen Männern nach wie vor ein Tabuthema. Es dominiert das Bild des starken Mannes, der psychisch keine Belastungen kennt und darum nicht über seine Gefühle reden muss. Es fehlen Vorbilder, welche öffentlich dieses Thema ansprechen», erklärt Meier.
Diesem Phänomen will Pro Juventute mit dem Podcast «Bro Juventute» begegnen. Host des Podcasts ist der Moderator und Schauspieler Ramin Yousofzai. Gäste sind bekannte junge Männer aus Musik, Unterhaltung und Sport, die offen über psychische Gesundheit und psychische Belastung reden. «Wir wollen damit zur Enttabuisierung des Themas psychischer Belastung beitragen und junge Männer bestärken, sich bei Bedarf mehr Unterstützung zu holen.»