500 000 Menschen werden laut UNO jährlich nach Westeuropa verkauft und zur Prostitution gezwungen. Seit 18 Jahren engagiert sich Irene Hirzel gegen Menschenhandel und sexuelle Ausbeutung, heute als Geschäftsführerin des Beratungs- und Schulungszentrums «Act212».
Die Sexindustrie ist eine gigantische Lüge, sagt Irene Hirzel. Sie kennt die Szene und weiss, dass hinter der Scheinwelt brutale Machenschaften stehen. 500 000 Menschen werden jedes Jahr nach Westeuropa verkauft. Frauen, Jugendliche, Kinder. Zwei Drittel der gehandelten Menschen werden in die Sexsklaverei verkauft und zur Prostitution gezwungen, stellt die Uno fest. Auch in der Schweiz steigt die Zahl der Ausbeutung markant.
Damit will sich Irene Hirzel von «Act212» nicht abfinden. Seit 18 Jahren engagiert sie sich für Betroffene und gegen Menschenhandel. In Afrika kämpft «CSI» (Christian Solidarity International) gegen Menschenhandel. Im Südsudan wurden hunderte Dörfer überfallen. Frauen und Kinder landeten als Sklaven im Nordsudan. Erleben täglich brutale Gewalt und sexuelle Übergriffe. «CSI» spürt die Opfer auf und hat bisher 100 000 Menschen aus der Sklaverei befreit. Ob auf der Langstrasse in Zürich oder in einem Dorf im Sudan: Wer Opfer von Ausbeutung ist, lässt sich auf den ersten Blick nicht erkennen.
Im Gespräch mit Aline Baumann berichtet Irene Hirzel über die Hintergründe von Menschenhandel und wie Betroffene gefunden und befreit werden.