Nie ein Rat von Papa, kein Gute-Nacht-Kuss von Mama: Waisen und Pflegekinder haben es schwer. Ihnen fehlt, was alle Kinder brauchen: Gemeinschaften, in denen sie sich geborgen fühlen, Aufgaben, an denen sie wachsen und Vorbilder, an denen sie sich orientieren können. Doch die Zahl der Kinder, die ohne ein sicheres Zuhause, ohne Geborgenheit und Nestwärme leben, steigt stetig an. UNICEF schätzt, dass weltweit circa 163 Millionen Kinder ohne Eltern aufwachsen. In der Schweiz sind es rund 15 000 Kinder.
Stefan Hupf ist ein solches Kind. Nach einer Gefährdungsmeldung kommt der Junge in ein Heim. Als sich Pflegeeltern finden, scheint sich sein Wunsch nach einer liebevollen Familie zu erfüllen.
Als Sonja und Walter Zbinden in das grosszügige Bauernhaus ziehen, ist ihnen schnell klar: Es soll auch für andere ein Zuhause werden. Seit 20 Jahren nehmen sie Jugendliche aus schwierigen Verhältnissen bei sich auf. «Wenn sie bei uns sind, gehören sie einfach zur Familie.»
Menschen motivieren, sich mehr um Waisen zu kümmern, das will der Waisenkindersonntag. Die Idee kommt aus Sambia. In der Schweiz koordiniert Barbara Rüegger den Aktionstag.
Kindern ein Zuhause geben, dafür engagiert sich auch Regula Ganter. In der Metropole Addis Abeba leben rund drei Millionen Kinder, 250 000 davon auf der Strasse. Niemand kümmert sich um sie. Damit will sich die Lehrerin nicht abfinden und zieht nach Äthiopien, um Kindern Hoffnung auf Zukunft zu geben.