Nicht wenige von uns lieben Fiktion mehr als die Realität. Wir lieben Fälschungen, weil sie Bequemlichkeit versprechen. Wir bleiben unaufgeklärt wie der Protagonist im Film «Die Truman Show», der sein scheinbar geglücktes Kleinstadtleben in Wirklichkeit in einem gigantischen Fernsehstudio verbringt. Doch wie Truman dämmert uns irgendwann, dass es vielleicht noch dieses andere Leben gibt: Jenes in der Wirklichkeit – und darüber werden wir traurig.
Mit seinem neuesten Buch «Bluff» führt uns der Bestsellerautor und Psychiater Manfred Lütz vor, wie wir überschwemmt werden von Täuschungen und falschen Gewissheiten und wie sehr wir uns an der «Fälschung der Welt» – so der Untertitel des Buches – beteiligen.
Manfred Lütz blickt tief hinter die Kulissen unseres Alltags: Vom Fernsehen mit all seinen Casting-Shows über die Finanzwelt bis hin zu Coachings, die den Bewerbern Charisma und Ausstrahlung beibringen wollen. Wie finden wir im «Bluff» zu einer Originalität, zu Echtheit und Authentizität? Lütz kommt zum Schluss: «Erst im Horizont von Gott und Liebe wird das Leben echt». Der Psychiater erklärt, warum Gott für ihn kein Bluff oder Phantasiegebilde ist.