Jörg Niederer ist von Frauenfeld nach London gepilgert. Sein Ziel hat er nach 48 Tagen und insgesamt 289,5 Stunden Gehzeit erreicht. Für ihn war nicht die körperliche Leistung das Herausforderndste, sondern der Umgang mit dem Alleinsein und der Ungewissheit, wo er abends schlafen wird.
Bruno Kunz ist schon neun Mal in Santiago de Compostela als Pilger angekommen. Vor zehn Jahren eröffnete er die Pilgerherberge in der Altstadt von Rapperswil, die schon bald zur meistbesuchten Pilgerherberge der Schweiz wurde.
Vor kurzem gab es im Leben von Barbara Stotzer-Wyss eine grosse Veränderung: Sie hat geheiratet und ist in eine neue Region gezogen. Barbara plant, zwei Monate lang einen Tag pro Woche zu pilgern. Durch die Tagesmärsche lernt Barbara ihre neue Umgebung besser kennen. Sie hat dabei kein Programm, keine konkreten Fragen, die sie sich stellt. Sie will einfach Zeit haben um zu denken. Oft betet sie auch. Dadurch kommt sie auch innerlich immer mehr in ihrer neuen Lebenssituation an.
«Pilgern hat Langzeitwirkung», sagt Pilgerpfarrer Michael Schaar. Als Student pilgerte er mit einem Freund die «Via Baltica» von Polen nach Lübeck. Seitdem ist er Pilger. Heute leitet er das Pilgerzentrum St. Jakob in Zürich und bietet Pilgern für Anfänger, für Menschen mit wenig Zeit und für geübte Pilger an. Viele Pilger kommen nach ihrer Reise zu ihm ins Pilgerzentrum, um ihre Erfahrungen zu besprechen.