Laut Studien treiben über 90 Prozent der Frauen ab, wenn die vorgeburtliche Untersuchung eine Behinderung anzeigt. Viele Eltern, die ein Kind mit Down-Syndrom haben, verstehen diese Tatsache nicht.
Als die Mutter von Fabrice nach zwei gesunden Kindern zum dritten Mal schwanger ist, eröffnet die Ärztin den Eltern bei einer Routineuntersuchung, dass ihr Kind mit dem Down-Syndrom zur Welt kommen wird. Für die Eltern steht aber fest, dass sie das Kind behalten wollen. «Eine solche Entscheidung kann extrem viel Druck in eine Partnerschaft bringen, wenn ein Teil fürs Kind ist und der andere für eine Abtreibung. Für uns beide war aber klar, wenn Gott entschieden hat, uns so ein Kind zuzumuten, dann wird er uns auch die Kraft dafür geben», erinnert sich die Mutter.
Johann Löffler kommt zehn Wochen zu früh zur Welt. Dass er das Down-Syndrom hat, ist für die Eltern genauso überraschend. Ein behindertes Kind zu bekommen war für Maria Löffler zuerst einmal schwer – es war das, was sie nie wollte.
Familie Käser hat zu ihren eigenen vier Kindern noch zwei Kinder mit Down-Syndrom adoptiert. «Solange sie klein waren, ging es leicht die Kinder in der Familie zu integrieren: Jetzt, da Joy bereits 18 ist, fällt uns die Betreuung nicht mehr immer ganz so leicht. Der Erwachsenenschutz, der Joy Eigenbestimmung zusichert, überfordert sie; und uns zuweilen auch. Denn es ist manchmal ein schwieriger Balanceakt zwischen Loslassen und Bestimmen.»