Misslungene Prüfung, Streit mit Freunden oder ein schlechter Tag an der Schule: Solche Themen beschäftigen Kinder. In solchen Fällen ist es wichtig, dass die Eltern darauf eingehen können.
Silvia Erni ist Sozialarbeiterin in Ausbildung bei der Jugend- und Familienberatung «Contact» der Stadt Luzern. Sie sagt, idealerweise sollten Eltern im Gespräch die Ich-Formulierung («Ich nehme war, dass …», «Ich beobachte, dass …») verwenden oder den Konjunktiv als hypothetische Form. Aktives Zuhören hilft dem Kind, Emotionen, Erlebnisse und Inhalte für das zu verbalisieren, was es nicht in Worte fassen kann. So hat es die Möglichkeit, passende und zutreffende Aussagen auszuwählen.
Erni rät, dass Kinder nicht unter Druck gesetzt werden sollten, dass sie mit den Eltern sofort reden müssen. Das gilt umso mehr für Teenager, welche lieber mit Gleichaltrigen reden. Eltern sollen sie zuerst emotional zuhause ankommen lassen, sie nicht unter Druck setzen und bei Gelegenheit Interesse zeigen und nachfragen.
Wohl alle Eltern wollen bei ihren Kindern Selbstwirksamkeit erreichen, sagt Erni. Kinder sollen ja ihr Leben irgendwann selbst in die Hand nehmen. «Ich erlebe in der Beratung, dass Kinder kompetent genug sind.» Deshalb ist es wichtig, dass Kinder selbst Lösungen finden können. «Wenn die Lösung zum Erfolg führt, unbedingt viel Anerkennung schenken.» Das nähre den Selbstwert.
Scheitern ist die anspruchsvollere Situation, weil man nicht sofort etwas anerkennen und feiern kann. In diesem Fall müssen die Eltern herausfinden, welcher Aspekt im Ganzen trotzdem gelungen ist. Zumindest hat das Kind ja seine Lösung ausprobiert. Die Eltern können mit ihm über die gesammelten Erfahrungen sprechen.