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Schweizer Kind schneidet Mangoldblätter, 1917
Schweizer Kind schneidet Mangoldblätter, 1917 | (c) Wikipedia

Verdingkinder – die Kindersklaven der Schweiz

Aufarbeitung eines düsteren Kapitels unserer Geschichte
Publiziert: 13.09.2024
, Georg Hoffmann

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«Fürsorgerische Zwangsmassnahmen und Fremdplatzierungen»: Das sind die behördlichen Bezeichnungen dafür, was für viele Betroffene etwas Schlimmeres bedeutete, als die Bezeichnungen vermuten lassen. Tatsächlich wurden Verdingkinder in vielen Fällen und aus familiären Gründen bei fremden Leuten platziert. Klassisch dann auch in die Landwirtschaft vergeben, wo sie mitarbeiten mussten.

Nicht selten kam es neben den strengen Arbeitsbedingungen auf Bauernhöfen auch noch zu Misshandlungen durch die Familien oder Hof-Eigentümer. So erging es auch Markus Walther, der in der Öffentlichkeit vor allem unter dem Spitznamen «Meck» bekannt ist. Er berichtet in einem Buch über sein Leben und sein Schicksal. Auch hat er bereits in vielen Presseberichten und Fernsehsendungen Auskunft darüber gegeben, was ihm im Kanton Luzern als «Verdingbub» widerfahren war.

Der Vater von Veronika Hürlimann war ebenfalls ein «Verdingbub». Allerdings war er das im Gegensatz zu «Meck» nicht erst in den späten 1970er- und frühen 1980er-Jahren, sondern in den 1940ern. Und er ist mittlerweile verstorben (er wäre in diesem Jahr 99 Jahre alt geworden). Seine Tochter sagt, auch Angehörige und Nachkommen hätten unter dem Schicksal der Opfer gelitten. Dazu nimmt sie ebenfalls mit einer eigenen Buchpublikation Stellung.

Wir fragen bei «Meck» und bei Veronika Hürlimann nach, wie sie zu den Bemühungen des Bundes um Aufarbeitung des dunkeln Kapitels der Schweizer Geschichte stehen. Ist es mit Entschädigungszahlungen «wieder gutgemacht»? Um was geht es ihnen persönlich, wenn sie mit Publikationen an die Öffentlichkeit gehen? Wo konnten persönliche Überzeugungen und Glauben zu einer Überwindung und Versöhnung beitragen? Dazu mehr im aktuellen Wochenmagazin «Gott und die Welt» von ERF Medien Schweiz.

Kontakt
Verdingung in der Schweiz: Was interessiert euch zu diesem Thema? Lasst es uns gerne wissen über das Webformular auf erf-medien.ch/podcast. Wir freuen uns über alle Fragen, Feedbacks und Themenvorschläge!

Im Podcast zu hören

  • Markus Walther, ein Verdingbub, dem vom Bund eine Entschädigung zugesprochen wurde; Buchautor, Fachmann für Detailhandel und Liegenschaftsverwaltung
  • Veronika Hürlimann, Tochter eines Verdingbuben, Kunsttherapeutin und Buchautorin

Autor/Host
Georg Hoffmann

Bücher zum Thema

«Verdingkind» (Markus Walther)
https://www.fontis-shop.ch/products/verdingkind

«Du gehörst dazu» (Veronika Hürlimann)
https://shop.falter.at/detail/9783952365861/du-gehoerst-dazu

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